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Papst Franziskus bekam das Buch von Rosario Vitale persönlich überreicht Papst Franziskus bekam das Buch von Rosario Vitale persönlich überreicht 

Buchtipp: Benedikt XVI. - Der erste „Papa Emerito“ der Geschichte

Das ist die These des 27-jährigen Rosario Vitale, der sein Buch mit dem Titel: "Il primo papa emerito della storia – un profilo storico-canonistico" (Der erste emeritierte Papst der Geschichte - ein historisches und kanonisches Profil) diese Woche in Rom vorgestellt hat. Es ist die Abschlussarbeit seines Bakkalaureat.

Der kleine Band, der im Aracne-Verlag erschien, wurde im italienischen Parlament ( „Große Kammer“) in Rom vorgestellt. Ort der Veranstaltung, Podiumsgäste und die illustre Schar der Zuhörer zeugten von Rosarios sprichwörtlicher „Vitalität“. Der italienische Senator Andrea Manelli kam zwar zu spät, ließ es sich aber nicht nehmen, die Gäste umso herzlicher zu begrüßen, denn nur ihm war es zu verdanken, dass Vitale hier überhaupt die Buch-Vorstellung durchführen durfte.

Akribische Recherche

Auf dem Podium saß auch Valerio Gigliotti, feingeistiger Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Turin. Er hat einen mehr als 600 Seiten starken Band veröffentlicht, der sich mit Dokumenten über tatsächliche und angedeutete Rücktritte von Päpsten beschäftigt. In dem 2013 erschienen Buch „La tiara deposta. La rinuncia al papato nella storio del diritto e della Chiesa, (Die abgelegte Tiara. Der Verzicht auf das Petrusamt in der Geschichte und im Kirchenrecht) hat er akribisch in allen Archiven, durch alle Jahrhunderte, eine ansehnliche Sammlung von Dokumenten zusammengetragen, die in irgendeiner Art und Weise mit der Möglichkeit eines Papst-Rücktrittes zu tun haben. Vitale hat ihn einfach angerufen und von dem Vorhaben erzählt, ein Buch speziell über den Titel des Papstes nach dem Rücktritt Ratzingers zu schreiben. Gigliotti war sofort bereit zu helfen – und ist dem quirligen Seminaristen sichtlich in Freundschaft zugetan. So entstand der Band: „Papa emeritus“ - ein Buch, mit dem Vitale den mittlerweile eingeführten Titel des emeritierten Papstes zu erklären versucht.

Benedikt XVI. als spiritueller Mentor

Vitale zeichnet in seinem Werk kurz die Geschichte päpstlicher Rücktritte nach - von Cölestin V. bis zu Joseph Ratzinger - und analysiert den aktuellen Status des Papa Emeritus, der heute im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan lebt. Im Interview erläutert er, Benedikt XVI. habe keine Zeit gehabt, wirklich über einen neuen Titel nachzudenken. Die wissenschaftliche Arbeit ist von historischer und kanonischer Tiefe, aber auch eine Hommage an seinen „spirituellen Mentor“. Der Verleger von Aracne editrice, Gioacchino Onorati sprach mit Blick auf das Buch gar von einem „kleinen Meisterwerk".

Der Text von Vitale ist in drei Kapitel unterteilt. Im ersten Kapitel geht der Autor auf die Geschichte ein: „Der Verzicht auf den Thron Petri", im zweiten auf die Berührungspunkte und die Unterschiede zwischen dem Handeln Cölestins V. bei seinem Rücktritt und dem von „Papa Ratzinger“ am 11. Februar 2013. Das dritte Kapitel analysiert „den kanonischen Status und den Titel des verzichtenden Papstes“. Die wissenschaftliche Arbeit sei von historischer und kanonischer Tiefe, hieß es bei der Vorstellung. 

Priester trotz Behinderung: Benedikt macht's möglich

Der Seminarist stammt aus Sizilien und macht seinem Nachnamen alle Ehre – er sprüht nur so vor Lebendigkeit und das trotz seiner offensichtlichen Behinderung. Er kam fast ohne Arme auf die Welt, hatte nur einen Ansatz von Händen, die im rechten Winkel und starr vom Rumpf abstanden. Insgesamt 26 Operationen – die erste im Alter von sechs Monaten - schufen stark verkürzte Arme und deformierte Hände. Dass Rosario Vitale überhaupt Priester werden kann, hat er keinem Geringeren als Benedikt XVI. zu verdanken. Dank seiner Dispens konnte er in das Priesterseminar aufgenommen werden und freut sich unbändig darauf, seinem Herrn am Altar dienen zu können. Vitale hat um seine Berufung gekämpft und mittlerweile bei den Missionaren vom Heiligen Herzen auch seine geistige Heimat gefunden.

Dabei ist sein Leben geprägt vom Pontifikat des heiligen Johannes Paul II. - und eben von Benedikt XVI.. Ausgerechnet am 16. Oktober 2015, am 27. Jahrestag der Wahl des Polen auf den Stuhl Petri, konnte er in den vatikanischen Gärten mit dem Papa Emeritus zusammentreffen. Im Gespräch an der Lourdes-Grotte ging es um Berufung und die Begeisterung für das Priestertum. Auf die Frage des damals 24-jährigen, was heute für das Priestertum besonders wichtig sei, habe Benedikt ohne auch nur eine Sekunde zu zögern geantwortet: „Die Freundschaft mit Christus, unterstützt durch das Gebet.“

(vatican news - ck)

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29. Juni 2019, 08:43