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Papst: Sport ist eine großartige Schule

Der Papst hat die Rolle des Sports als „Werte-Vermittler“ gewürdigt. Bei einer Audienz an diesem Samstag in der vatikanischen „Sala Clementina“ für die Mitglieder des Italienischen Sportzentrums CSI ging er auf die Merkmale der körperlichen Betätigung ein.
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Mario Galgano – Vatikanstadt

Das Italienische Sportzentrum CSI ist eine katholische Einrichtung, die verschiedene Sportarten in ganz Italien umfasst. In diesem Jahr feiert der Verband sein 75jähriges Bestehen, was der Grund für die Audienz beim Papst war. „Man fühlt sich nicht unbedingt freier, wenn man keine Grenzen hat, sondern wenn man mit seinen persönlichen Grenzen das Maximum gibt“, erläuterte der Papst, der bekanntlich ein großer Fußball-Fan ist, selber aber keinen Sport treibt.

Unter Hinweis auf die kostbare Verpflichtung des Sports betonte Franziskus, dass „der Sport eine große Schule ist“. Dazu bedürfe es aber der Voraussetzung, dass der Sport „in Selbstbeherrschung und Respekt gegenüber anderen gelebt wird“, fügte er an. Auch gebe es die Verpflichtung, „sich immer verbessern zu wollen sowie Hingabe und Ausdauer“ zu suchen. Der Wettbewerbsgeist dürfe der Freude am Sport keinen Abbruch tun und man müsse lernen, auch Niederlagen zu akzeptieren. Der Papst ermahnte alle, „an ihre Grenzen zu gehen“:

„Eine große Lektion im Sport, die uns auch hilft, uns den täglichen Mühen des Studiums und der Arbeit sowie den Beziehungen zu den anderen zu stellen, ist, dass er nur dann Spaß macht, wenn wir uns auch an Regeln halten. Wenn man sich in einem Wettbewerb weigert, die Regeln zu respektieren, vom eigentlichen Weg abkommt oder Abkürzungen wählt, dann gibt es keinen Wettbewerb mehr, sondern nur individuelle und ungeordnete Leistungen. Wenn man sich dem Wettbewerb dagegen stellt, dann lernt man, dass Regeln für das Zusammenleben unerlässlich sind; dass uns nicht Regellosigkeit glücklich macht, sondern das beharrliche Verfolgen unserer Ziele. Und man lernt auch, dass man sich nicht mehr frei fühlt, wenn man keine Grenzen hat, sondern wenn man trotz der Grenzen sein Bestes gibt.“

Das Spiel sei eine „Aktivität der Freude“, und das Italienische Sportzentrum sei zudem auch von der christlichen Vision des Menschen inspiriert. Diese zwei Elemente seien ein Gewinn, die die christliche Vision beinhalte, so der Papst.

„Die christliche Vision bedeutet, zu lernen, die anderen mit den Augen Jesu zu sehen: mit den Augen Gottes, mit den gleichen Augen, mit denen Gott mich ansieht; zu sehen, wie er Jesus sah, zu sehen, wie er Gott sah. Es bedeutet, auf seine Worte zu hören, um seine Gefühle zu verstehen und zu versuchen, seine Gesten nachzuahmen. Seien wir versichert: Aus dem Evangelium kommt eine schönere und gerechtere Welt, in der die Vielfalt der anderen kein Grund zur Spaltung ist, sondern ein Grund für Wachstum und gegenseitige Hilfe. Ich ermutige euch, mit diesem Geist in den Pfarreien, in denen ihr arbeitet, zu leben und den Glauben zu bewahren, der euch gegeben wird und der das wertvollste Gut für euer Leben ist.“

Missionare und Hoffnungsträger sein

Papst Franziskus erinnerte daran, dass es im Sport wichtig sei, die „Amateur-Dimension“ zu achten. Und schließlich richtete er an die Jungen und Mädchen des Italienischen Sportzentrums einen besonderen Wunsch: sie müssten für ihr Umfeld zu Missionaren werden und „die Freude an der täglichen Verbesserung vermitteln“:

„Mögt ihr denen, die euch erziehen und begleiten, den Trainern, den Erziehern, den Eltern und euren Familien immer dankbar sein. Mögt ihr in allen Bereichen eures Lebens Hoffnungsträger sein, stets mit jenen unter euch solidarisch, die wegen einer Behinderung am schwächsten sind, damit auch sie an den verschiedenen gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen können und sich nie ausgeschlossen fühlen. Mögt ihr mit eurer Freundschaft und aktiven Unterstützung auch diejenigen begleiten, die sich an internationalen freiwilligen Sportprojekten beteiligen, die in verschiedenen Ländern durchgeführt werden und die ein wertvolles Zeichen für unsere Zeit sind.“

Die Gründung des Italienischen Sportzentrums, des ältesten in Italien tätigen Sportverbandes, geht auf den 5. Januar 1944 zurück. Wenige Monate vor der Befreiung Roms von den deutschen Truppen verabschiedete die Generaldirektion der Katholischen Aktion den Vorschlag zur Einrichtung eines Fachorgans für den Sport.

(vatican news)

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11. Mai 2019, 14:08