Urbi et Orbi: Franziskus, Pius und das „neue Wunder“ TV
P Bernd Hagenkord - Vatikanstadt
Die Botschaft von Papst Pius ist immer noch aktuell: „Was auch immer die Erinnerungen an vergangene Sorgen, gegenwärtige Leiden, Bedrohungen für die Zukunft sein mögen, jedes Jahr erinnert Ostern diejenigen, die weinen, diejenigen, die zittern, daran, dass Christus, tot und begraben, triumphierend auferstanden ist.“
Es waren die ersten Worte, die ein Papst jemals per Fernsehen an Gläubige gerichtet hat, Anlass war das Osterfest 1949, vor 70 Jahren, der Papst war Pius XII. An diese Ansprache erinnerte an diesem Sonntag Papst Franziskus, die Blicke des Nachfolgers Petri und der Gläubigen könnten sich auch durch diese Kommunikationsmittel begegnen, „dieser Jahrestag bietet mir die Gelegenheit, die christlichen Gemeinschaften zu ermutigen, alle technischen Möglichkeiten zu nutzen, um die frohe Botschaft des auferstandenen Christus zu verkünden.“
Mit mehr Pathos und ähnlicher Botschaft
Bei Papst Pius klang da zeitgemäß noch viel Pathos mit, „die Emotion war groß am 12. Februar 1931, als zum ersten Mal, getragen von den Wellen des Radios, die Worte unseres Vorgängers Pius XI. seligen Angedenkens das Evangelium von Frieden und Liebe an den Enden des Universums hörbar machten. Es wurde nicht mehr nur gelesen, dieses Wort, das kalt auf den Seiten der Zeitungen festgehalten wurde: Von da an erreichte die Stimme des gemeinsamen Vaters jeden seiner Kinder direkt.“
Der Ton ist ein anderer geworden, zum Radio trat mit Papst Pius das Fernsehen und später das Internet. Diesen Fortschritt hatte schon Papst Pius in seiner Ansprache vermutet: „Es werden noch weitere Fortschritte gemacht werden … wie wird es erst sein, wenn die Welt in der Lage sein wird, direkt und gleichzeitig die Manifestationen katholischen Lebens zu betrachten.“ Live, würden wir heute sagen.
Ein Blick ins moderne Papsttum
Papst Pius sah darin ein Zeichen: Der Welt sei gesagt worden, dass die Religion im Niedergang begriffen sei, aber dieses „neue Wunder“ werde die Welt große Triumphe sehen. Und Pius erlaubte uns einen Blick ins moderne Papsttum: „Es wurde gesagt, dass das Papsttum tot oder im Sterben lag, und es wird Menschenmassen von allen Seiten des riesigen Petersplatzes überfließen sehen, um den Segen des Papstes zu empfangen und sein Wort zu hören.“ Als ob er seinen Nach-nach-nach-nachfolger Papst Johannes Paul II. schon hat sehen können.
Schwarzweiß, mit Rauchen und Krachen, in unseren Augen theatralischer Gestik, aber mit aktuell bleibender Botschaft. Die Technik hat sich weiterentwickelt. Die Begeisterung der Päpste für die jeweils neuesten Medien – damals TV, heute vielleicht Instagram – ist geblieben.
Und die Botschaft bleibt ebenfalls gleich, bei Pius wie bei Franziskus: „Christus, tot und begraben, ist triumphierend auferstanden“.
Den Volltext der Ansprache von Papst Pius nachlesen.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.