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Der junge Jorge Mario Bergoglio Der junge Jorge Mario Bergoglio 

Neues Buch: Bergoglio rettete mehr Menschen als bekannt

Während der argentinischen Diktatur hat Jorge Bergoglio als Jesuitenoberer mehr Menschen geholfen als bisher bekannt ist. Das schreibt der argentinische Autor Aldo Duzdevich in seinem Buch „Salvados por Francisco“ (Gerettet durch Franziskus), das am Donnerstag in Rom vorgestellt wird.

Darin schildert der Autor das Schicksal von 25 Personen, denen der heutige Papst das Leben gerettet habe. Für seine Recherchen habe er unter anderem bislang unbekannte Briefe, Zeugenaussagen ehemaliger Seminaristen und anderes Material ausgewertet, sagte Duzdevich dem spanischsprachigen Internetportal „Religion Digital“ am Freitag. Darin werde deutlich, wie Bergoglio als damaliger Jesuiten-Provinzial Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Gesinnung versteckte oder ihnen die Ausreise aus Argentinien erleichterte.

Erstaunlicherweise hätten ihn kirchliche Stellen bei den Recherchen am wenigsten unterstützt, so Duzdevich im Interview. Etliche Mitarbeiter hätten auf seine Anfragen gar nicht reagiert. Duzdevich, der zwar christlich erzogen wurde, bezeichnet sich als nicht praktizierenden Katholiken. Weder zur Kirche noch zum Papst habe er Verbindungen, betonte der Autor.

Neue Fakten zu entführten Jesuiten

Unter anderem zitiert Duzdevich den italienisch-argentinischen Journalisten Alfredo Somoza, dem Bergoglio zur Flucht verhalf: „Obwohl er sich nicht als Held sehen wollte, unternahm er gegen den Totalitarismus, was er konnte, und riskierte dabei sein Leben.“ Laut Duzdevich werfen seine Recherchen ein anderes Licht auch auf die Kontroverse um die beiden von der Junta entführten Jesuiten Franz Jalics und Orlando Yorio.

In den Tagen um die Wahl von Franziskus waren Vorwürfe verbreitet worden, als Jesuitenprovinzial habe Bergoglio die beiden nicht genügend geschützt, sie sogar der Junta ausgeliefert. Mit ihrer Verhaftung und Entführung habe Bergoglio nichts zu tun gehabt, so Duzdevich. Wohl aber zeigten seine Recherchen, dass er sich verzweifelt um deren Freilassung bemüht habe.

Das sei ihm ja auch gelungen, da von den 40 anderen damals Entführten, die Verbindungen zur Kirche oder zur Peronistischen Stadtguerilla „Montonero“ hatten, keiner überlebt habe. Insgesamt sei es „sehr schwierig zu erklären, warum damals jemand entführt wurde, und noch schwieriger zu erklären, warum er wieder freigelassen wurde“, so der Autor.

(kap – mg)

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02. März 2019, 10:40