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Papst Franziskus mit seinen Gästen aus Japan Papst Franziskus mit seinen Gästen aus Japan 

Papst Franziskus prüft Optionen für Japanreise

Papst Franziskus hat an diesem Montag die Spitze der japanischen Bischofskonferenz im Vatikan empfangen. Eigenen Aussagen zufolge will das Kirchenoberhaupt im neuen Jahr nach Japan reisen.

Wie aus dem päpstlichen Tagesprogramm hervorgeht, kamen fünf Bischöfe zur Audienz in den Vatikan, darunter Erzbischof Joseph Mitsuaki Takami von Nagasaki, der Präsident der japanischen Bischofskonferenz, sowie die Erzbischöfe von Osaka und Tokyo. Einzelheiten zu der Unterredung teilte der Vatikan nicht mit.

Franziskus hatte im September bei einer Generalaudienz angekündigt, 2019 nach Japan reisen zu wollen. Gegenüber einem japanischen kirchlichen Kulturverein betonte er „die Freundschaft des Papstes von Rom und die Wertschätzung der gesamten katholischen Kirche“ für das fernöstliche Land.

Eine halbe Million Katholiken auf 125 Millionen Einwohner

Franziskus wäre der zweite Papst in Japan. Vor ihm hatte der heilige Johannes Paul II. im Jahr 1981 den Inselstaat besucht. Als junger Mann war Jorge Mario Bergoglio in den Jesuitenorden eingetreten mit dem Ziel, als Missionar nach Japan entsandt zu werden, allerdings entschieden seine Oberen anders. Der Jesuitenorden hat eine lange missionarische Tradition in Japan.

Kirche in Japan

Die römisch-katholische Kirche zählt in dem Land weniger als 500.000 Getaufte, wobei nur japanische Staatsbürger berücisichtig sind. Das ist ist in einem Land von rund 125 Millionen Menschen eine ausgesprochene Diaspora-Situation. Die christlichen Konfessionen insgesamt kommen auf weniger als ein Prozent der Einwohner. Das Christentum mit seiner Vorstellung eines einzigen, allmächtigen Gottes hat nur wenig Übereinstimmung mit den traditionellen religiösen Vorstellungen des Shinto und des Buddhismus. Von den bisher 62 Ministerpräsidenten Japans waren allerdings sieben bekennende Christen, zuletzt der Katholik Taro Aso, der 2008 bis 2009 regierte.

Zwischen 1614 und 1873 war die Verbreitung des Christentums in Japan unter strengsten Strafen verboten. Nach der Wiederöffnung des Landes in religiöser Hinsicht bekannten sich die meisten der wenigen verbliebenen Geheimchristen aus dieser Zeit zur katholischen Kirche.

Die steigende Zahl der katholischen Gastarbeiter von den Philippinen, aus Korea und Brasilien dürfte bei über einer halben Million liegen. Die meisten dieser Arbeitskräfte haben nur eine kurzfristige Arbeitserlaubnis, da eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erst nach zehn Jahren im Land gewährt wird. Neuer Hauptstadt-Erzbischof ist seit Ende 2017 Tarcisius Isao Kikuchi (60), ein Ordensmann der Steyler Missionare (SVD). Seit Juni 1891 hat Tokio den kirchenrechtlichen Status einer Erzdiözese. Sie hat heute 90 Pfarreien mit rund 90.000 Katholiken, betreut von rund 75 Weltpriestern und etwa 250 Ordenspriestern. Davon sind allein rund 100 Jesuiten.

(vatican news/kna – gs)

 

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17. Dezember 2018, 10:34