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Papst Franziskus: „Jesus wurde für alle geboren“

Papst Franziskus lädt an Weihnachten alle Menschen, „Christen und Nichtchristen“, in die Kirchen ein. Bei seinem Angelusgebet an diesem vierten Adventssonntag wandte er sich „an alle, die weit weg von ihrer Familie und ihrem Land sind“.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Liebe Brüder und Schwestern, unser himmlischer Vater vergisst euch nicht und lässt euch nicht im Stich! Wenn ihr Christen seid, wünsche ich euch, dass ihr in der Kirche eine wahre Familie findet, in der ihr die Wärme der geschwisterlichen Liebe erleben könnt. Und ansonsten will ich allen, Christen und Nichtchristen, sagen: Die Türen der christlichen Gemeinschaft stehen allen offen, Jesus wurde für alle geboren und bringt allen die Liebe Gottes!“

In einer kurzen Ansprache vor dem „Engel des Herrn“, den er mit einigen tausend Besuchern am Petersplatz betete, dachte Franziskus ansonsten über den Besuch Mariens bei Elisabeth nach, von dem das Evangelium berichtet (Lk 1,39-45). Dabei betonte er vor allem den Glauben Mariens.

„Ohne Glauben wird man taub und stumm“

„Es gibt einen deutlichen Kontrast zwischen Maria, die diesen Glauben hatte, und Zacharias, dem Mann Elisabeths, der der Verheißung des Engels nicht geglaubt hatte und deshalb bis zur Geburt des Johannes mit Stummheit geschlagen war. Diese Episode hilft uns, das Geheimnis der Begegnung des Menschen mit Gott in einem ganz besonderen Licht zu lesen. Eine Begegnung, die nicht von erstaunlichen Wundern geprägt ist, sondern von Glauben und Liebe.“

Maria sei, wie der Bibeltext hervorhebe, „selig, weil sie geglaubt hat“, so Franziskus. „Die Begegnung mit Gott ist eine Frucht des Glaubens. Zacharias hingegen, der nicht glaubte, blieb taub und stumm, um in der langen Stille im Glauben zu wachsen: Ohne Glauben ist man unweigerlich taub für Gottes tröstende Stimme; und man ist unfähig, Worte des Trostes und der Hoffnung für unsere Brüder und Schwestern zu sprechen.“ Oft stelle man fest, dass Nichtglaubende gegenüber leidenden Menschen einfach nicht die richtigen Worte fänden, „die zu Herzen gehen“.

„Maria hätte auch zu Hause bleiben können…“

Außerdem stellte der Papst einen Zusammenhang zwischen Glauben und Liebe her – auch das könne man an Maria sehen. „Sie hätte zu Hause bleiben können, um sich auf die Geburt ihres Sohnes vorzubereiten; stattdessen kümmert sie sich mehr um andere als um sich selbst und zeigt damit, dass sie bereits dem Herrn nachfolgt, den sie in ihrem Schoß trägt. Das Ereignis der Geburt Jesu begann auf diese Weise: mit einer einfachen Geste der Liebe. Außerdem ist die wahre Liebe immer die Frucht der Liebe Gottes.“

Wer Weihnachten „richtig leben“ wolle, dem rate er, sich „auf die Dynamik des Glaubens und der Liebe einzulassen“, so Papst Franziskus. „Diese Dynamik ist das Werk des Heiligen Geistes: des Geistes der Liebe, der den jungfräulichen Schoß Mariens fruchtbar machte und sie dazu brachte, in den Dienst ihres älteren Verwandten zu treten. Eine Dynamik voller Freude, wie die Begegnung zwischen den beiden Müttern zeigt. Diese Begegnung ist eine Hymne des freudigen Jubels im Herrn, der große Dinge an den Kleinen tut, die ihm vertrauen.“

Für ein „extrovertiertes“ Weihnachten

„Möge die Jungfrau Maria für uns die Gnade erwirken, sozusagen ein extrovertiertes Weihnachten zu erleben: Im Mittelpunkt steht dann nicht unser Ich, sondern das Du Jesu und das Du unserer Brüder und Schwestern, besonders derjenigen, die eine helfende Hand brauchen. Dann werden wir Raum haben für die Liebe, die auch heute noch Fleisch werden und unter uns leben will.“

(vatican news)
 

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23. Dezember 2018, 12:40