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Sprach Klartext mit den Seminaristen: Papst Franziskus Sprach Klartext mit den Seminaristen: Papst Franziskus 

Papst zu angehenden Priestern: Vergesst nicht, woher ihr kommt!

Es ist der Bischof, der den Priestern ihre Mission aufträgt. Das betonte Papst Franziskus an diesem Samstag vor Seminaristen der sizilianischen Diözese Agrigent. Den vorbereiteten Redetext hatte er, wie des Öfteren bei ähnlichen Gelegenheiten, ignoriert und sich stattdessen in einer langen frei gehaltenen Ansprache an die Priesteramtskandidaten gewandt.

Christine Seuss - Vatikanstadt

„Wie kann ich sicher sein, dass mein apostolisches Herausgehen das sei, das der Herr von mir will, sowohl während meiner Ausbildung als auch danach?“, wandte sich der Papst an die jungen Männer, und lieferte die Antwort gleich mit: „Da gibt es den Bischof! Der Bischof ist derjenige, der im Namen Gottes sagt: ,Das ist der Weg‘. Du kannst zum Bischof gehen und ihm sagen, was du fühlst. Und der Bischof wird unterscheiden, ob es das ist oder nicht. Aber wer letztlich die Mission aufgibt, ist der Bischof. Warum ich das sage? Man kann nicht Priester sein ohne eine Mission. Und der Bischof überträgt nicht einfach eine Aufgabe - ,kümmere dich um diese Pfarrei’, wie ein Bankdirektor seinen Angestellten Aufgaben überträgt – sondern der Bischof gibt eine Mission auf: ,Heilige diese Menschen, bringe Christus zu diesen Menschen!‘”

„Wenn du etwas gegen einen anderen hast, sage es ihm ins Gesicht“

Aber was sei denn eigentlich die Spiritualität des diözesanen Klerus, fragte Franziskus anschließend seine Gäste: „Das ist die ,Diözesanität‘, die drei Beziehungen aufweist. Die erste ist die Beziehung mit dem Bischof, aber darüber habe ich schon zur Genüge gesprochen. Das zweite: die Beziehung im Priestertum, die Freundschaft unter euch.“ Zwar sei es kaum möglich, gut mit allen befreundet zu sein, gestand der Papst mit Blick auf die unterschiedlichen Charaktere ein. Doch es sei möglich, „gute brüderliche Beziehungen“ zu allen zu unterhalten, mahnte er weiter. Woran man diese erkenne? „Wenn es kein Geschwätz gibt. Das Geschwätz, das Lästern, sind die Pest des Priestertums. Wenn du etwas gegen einen anderen hast, sage es ihm ins Gesicht,” wiederholte der Papst eine gern genutzte Mahnung, bevor er zum dritten Punkt überleitete:

„Bitte, vergesst die Mama, den Papa, die Oma, den Opa, euer Dorf, die Armut und die Schwierigkeiten der Familien nicht“

 

„Die Beziehung zum Gottesvolk. Denn oftmals, wenn wir das vergessen, fallen wir in den Klerikalismus und vergessen das Gottesvolk, aus dem wir gekommen sind. Bitte, vergesst die Mama, den Papa, die Oma, den Opa, euer Dorf, die Armut und die Schwierigkeiten der Familien nicht: vergesst das nicht!“

Denn Gott habe sie aus dem Gottesvolk entnommen, und mit der Erinnerung an diesen Umstand seien die künftigen Priester in der Lage, mit diesem zu sprechen und ihm zu dienen. Der Herr will euch als Hirten, Hirten des Gottesvolkes, nicht Kleriker des Staates. Das ist die Spiritualität des Diözesanpriesters: die Beziehung zum Bischof, die Beziehung unter euch und der Kontakt, die Beziehung, mit dem Gottesvolk in der Erinnerung – woher komme ich – und im Dienst – wo gehe ich hin.“

(vatican news)

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25. November 2018, 12:31