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Papst an Gläubige aus El Salvador: Folgt dem heiligen Romero!

Franziskus hat am Montagvormittag rund 5.000 Gläubige aus El Salvador in der Audienzhalle getroffen. Das Treffen fand als „Danksagung“ für die Heiligsprechung des ermordeten Bischofs Oscar Romero statt. In seiner Rede ging der Papst auf die Bedeutung des Heiligen ein.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Mit Jubel und viel Applaus begrüßten die Gläubigen aus El Salvador den Papst in der großen Audienzhalle im Vatikan. Bereits am Sonntag bei der Heiligen Messe auf dem Petersplatz hatten sich die Zentralamerikaner aus der Heimat des heiligen Oscar Romero deutlich bemerkbar gemacht. In seiner Rede am Montag ging der Papst auf das Wirken des Märtyrerbischofs ein.

Zum Nachhören

Romero war ein guter Hirte

„Der heilige Oscar Romero wusste, wie man das Bild des guten Hirten, der sein Leben für seine Schafe gibt, perfekt verkörpert. Aus diesem Grund, und jetzt noch viel mehr seit seiner Heiligsprechung, können die Bischöfe in ihm ein Beispiel und einen Ansporn für den ihnen anvertrauten Dienst finden. Ein Beispiel, besonders diejenigen zu lieben, welche die Barmherzigkeit Gottes am meisten brauchen. Ermutigung, von der Liebe Christi und der Sorge um die Kirche Zeugnis abzulegen, indem sie das Handeln jedes einzelnen ihrer Mitglieder koordinieren und mit den anderen Teilen der Kirche in kollegialer Weise zusammenarbeiten.“

Er rief die Anwesenden in der Audienzhalle auf, „unermüdlich“ daran zu arbeiten, jenen zu vergeben, die Elend verursachen. Oscar Romero wurde wegen seines Glaubenszeugnisses getötet. Die Botschaft des heiligen Oscar Romero richte sich an alle ohne Ausnahme, an Erwachsene und Kinder, für alle, so der Papst vor den Gästen in der großen Halle.

„Ich war beeindruckt, als eine 90-jährige Großmutter hereinkam, schrie und klatschte, als wäre sie 15 Jahre alt. Die Kraft des Glaubens ist die Kraft des Volkes Gottes: Er, Oscar Romero, wiederholte eindringlich, dass jeder Katholik ein Märtyrer sein muss, denn Martyrium bedeutet Zeugnis, das heißt Zeugnis von Gottes Botschaft an die Menschen“, fuhr Franziskus fort.

Botschaft der Freiheit verkünden

Mit seinem Leben habe der neue Heilige eine alte christliche Botschaft klargestellt:

„Gott will in unserem Leben präsent sein, und er ruft uns auf, seine Botschaft der Freiheit der ganzen Menschheit zu verkünden. Nur in Ihm können wir frei sein: frei von Sünde, von Bösem, frei von Hass in unseren Herzen – der Herr selber war das Opfer des Hasses -, völlig frei, den Herrn und unsere Brüder und Schwestern zu lieben und aufzunehmen. Eine wahre Freiheit bereits auf Erden, die sich um den konkreten Menschen sorgt, um in jedem Herzen die Hoffnung auf Erlösung zu wecken.“

Die Menschen in El Salvador hätten „einen lebendigen Glauben“, den sie in verschiedenen Formen der Volksfrömmigkeit ausdrückten und der ihr soziales und familiäres Leben präge, so der Papst weiter. Er bat die Priester und Bischöfe, sich „um das treue heilige Volk Gottes“ zu kümmern. Auch erinnerte er an die Schwierigkeiten, Spaltungen und den Krieg in El Salvador in den letzten Jahrzehnten; die Gewalt sei in der jüngsten Geschichte des Landes sehr stark präsent gewesen, erinnerte der Papst, aber die Menschen hätte sich widersetzt und gingen „vorwärts“. Nicht wenige Salvadorianer hätten ihr Land auf der Suche nach einer besseren Zukunft verlassen. Das Gedenken an den heiligen Oscar Romero sei auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, „eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung an alle Völker Lateinamerikas zu senden“.

Kein Eintrittspreis, aber Gebet

„Und hier unter euch, unter allen Menschen, die den heiligen Oscar Romero begleitet haben, die ihm gefolgt sind und ihm nahe standen, will ich einer Person besonders danken, die ihm sehr nahe stand, ihn begleitet hat und ihm gefolgt ist, eine sehr demütige Person aus dem Volk: Angelita Morales... Ich würde Angelita fragen, ob sie herkommen kann.“

Unter tosendem Applaus und Gesang näherte sich Frau Morales dem Papst. Sie war die langjährige Vertraute und Sekretärin Romeros, die ihm bis zum Morgen seines Todestages nahestand. Heute lebt sie mit ihrer Tochter Claudia am Rande von San Salvador. Nach einer Umarmung bat Franziskus die Muttergottes um Fürsorge für alle Bewohner El Salvadors und um den barmherzigen Segen Gottes für das Volk. „Und, bitte – habt ihr ein Ticket bezahlt, um hier reinzukommen oder nicht?“, wollte der Papst zum Schluss noch wissen und alle antworteten laut: Nein! „Nun, jetzt werdet ihr bezahlen müssen und der Preis ist, dass ihr betet! Vergesst nicht, für mich zu beten. Wir beten zur Jungfrau, bevor wir den Segen empfangen. Rufen Sie Maria.... San Oscar Romero – bete für uns – und möge der allmächtige Gott euch alle segnen.“

(vatican news)

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15. Oktober 2018, 12:57