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Generalaudienz: „Nicht lieben ist der erste Schritt hin zum Töten“ Generalaudienz: „Nicht lieben ist der erste Schritt hin zum Töten“ 

Generalaudienz: „Nicht lieben ist der erste Schritt hin zum Töten"

„Nicht lieben ist der erste Schritt hin zum Töten, und nicht töten ist der erste Schritt hin zum Lieben.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz, bei der er – wie bereits vergangene Woche - das Fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“ erläuterte.

Geringschätzung, Hass, Verachtung, Beleidigung, Ignorieren des anderen, das alles seien Formen des Tötens, sagte der Papst. Jesus rufe sogar dazu auf, das Opfer im Tempel zu unterbrechen, wenn jemand seinen Mitbruder beleidigt habe. „Der Mensch hat ein edles, sehr empfindliches Leben, er besitzt ein verborgenes ,Ich', das nicht weniger wichtig ist als sein körperliches Wesen", erklärte der Papst: „Um ein unschuldiges Kind zu beleidigen, genügt ein unpassender Satz. Um eine Frau zu verletzen, genügt eine Geste der Kälte. Um einem jungen Menschen das Herz zu brechen, genügt es, ihm das Vertrauen zu verweigern. Um einen Mann zu vernichten, genügt es, ihn zu ignorieren. Gleichgültigkeit tötet.“ Das sei so, wie dem anderen zu sagen, „für mich bist du tot“, erklärte Franziskus.

Hier zum Hören:

Das menschliche Leben brauche die Liebe, und die wirkliche Liebe sei die, die Christus gezeigt habe: Barmherzigkeit. „Keiner von uns kann ohne Barmherzigkeit überleben, wir alle brauchen Vergebung. Wenn also töten bedeutet, jemanden zu zerstören, zu unterdrücken, zu eliminieren, dann bedeutet ,nicht töten': heilen, wertschätzen, miteinbeziehen. Und auch verzeihen.“

Gutes zu tun, macht uns zu uns selbst

Niemand solle auch glauben, da er selber nichts Böses tue, gehe ihn das alles nichts an, fuhr der Papst fort. „Diese Pflastersteine hier tun nichts Böses, sie haben diese Form der Existenz. Aber ein Mensch nicht. Einem Mann und einer Frau wird mehr abverlangt.“ Jeder und jede einzelne sei dazu aufgerufen, Gutes zu tun, und „das macht uns bis ins Tiefste hinein zu uns selbst. ,Du sollst nicht töten' ist ein Aufruf zur Liebe und zur Barmherzigkeit.“

In seinen Grüßen an die Gäste aus Polen lud der Papst zu einem Applaus für den heiligen Papst Johannes Paul II. ein; er war am Dienstag vor 40 Jahren zum Papst gewählt worden. „Die Worte, die er am Tag der Einführung in sein Pontifikat ausgesprochen hat, sind immer noch bedeutsam: Habt keine Angst! Öffnet, ja, reißt die Türen zu Christus weit auf!“ Diese Worte sollten weiterhin alle Getauften für ihr persönliches, familiäres und soziales Leben inspirieren, fuhr der Papst an die polnischen Gäste gewandt fort. „Mögen sie eine Ermutigung sein, Christus treu zu folgen, seine Gegenwart in der Welt und im anderen Menschen zu sehen, besonders in den Armen und Hilfsbedürftigen.“

Vor 40 Jahren: die Wahl von Johannes Paul II.

18.000 Gäste waren zur Generalaudienz auf den Petersplatz gekommen, auf der Fassade der Basilika waren noch die Bilder der sieben neuen Heiligen angebracht, die Franziskus am vergangenen Sonntag kanonisiert hatte – unter ihnen Paul VI., Oscar Romero und die deutsche Ordensgründerin Maria Katharina Kasper.

Die größten Gruppen aus dem deutschen Sprachraum waren an diesem Mittwoch die Ministrantenwallfahrt aus dem Erzbistum Köln mit 2.400 Messdienerinnen und Messdienern sowie die Katholische Liebfrauenschule aus Berlin mit 900 Personen. Außerdem kamen rund 50 Ordensfrauen des derzeit tagenden Generalkapitels der Missionsbenediktinerinnen von Tutzing zur Audienz.

(vatican news – gs)

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Ein paar Eindrücke von der Generalaudienz
17. Oktober 2018, 11:37