Papstbesuch: Die Pfarrei ist „Haus der Freude“
P Bernd Hagenkord – Vatikanstadt
Wie fast immer bei seinen Pfarreibesuchen in seinem Bistum Rom galt die erste Begegnung den Kindern und Jugendlichen. Mit Kindern „Zeit verschwenden“, sich ihren Fragen immer und immer wieder stellen, das sei der „Dialekt der Liebe“. Diesen Rat aus der Antwort auf eine erste Frage befolgte der Papst auch selber. Er warb für die Familien, was man in der Familie nicht lerne, das lerne man dann außerhalb auch nicht mehr, so der Papst.
Was zum Beispiel tun, wenn es für einen Jugendlichen schwer ist, in einer Pfarrei heimisch zu werden, weil so viel Schlechtes erlebt wird. Nicht einfach zu beantworten, sagte der Papst. „Ihr müsst die Hirten, Bischöfe und Priester, um Nähe, um Zeugnis und um Akzeptanz bitten.“ Das sei auch das Verhalten Jesu gewesen, dessen große Botschaft sei auch seine eigene Nähe gewesen, seine Menschwerdung. Das müsse sich auch ins Pfarreileben übersetzen.
Von langweiligen Pfarreien und Priestern
Ja, es gebe wirklich langweilige Pfarreien und Priester, so der Papst halb scherzhaft. Das Evangelium aber bringe Freude, und das müsse man sehen können. Die Lösung liege nicht im Reden, im Sprechen, sondern im Tun, im freudigen Tun. Das ziehe an und sei dann auch nicht langweilig.
Nach der Begegnung mit Jugendlichen der Pfarrei „Allerheiligstes Sakrament“ weihte der Papst ein Haus für Menschen mit Behinderung ein, hier leben sieben Menschen, „adoptiert durch die Pfarrei und die Nachbarschaft“, wie der Pfarrer der Gemeinde Maurizio Mirilli Pope vor dem Besuch sagte, eine „ganzheitliche Gastfreundschaft“ sei das. Die Räume, die zuerst als Klassenräume für Katechismus und dann zum Lagerhaus umfunktioniert wurden, sind jetzt für diese Menschen und für andere Gruppen von Menschen mit Behinderung da.
„Ich möchte kommen und es einweihen"
Don Maurizio war im vergangenen September in der vom Papst zelebrierten Heiligen Messe in Santa Marta: „Anstatt die Vertreter des Pastoralrates mitzubringen, habe ich beschlossen 20 behinderte Menschen mitzunehmen und das „Haus der Freude“ vorzustellen, so Don Maurizio. Der Heilige Vater sagte spontan: „Du hast mir den besten Teil gebracht. Ich möchte kommen und es einweihen".
Mit dabei waren auch zwei Gäste aus der Ferne: Kardinal José Gregorio Rosa Chàvez, Weihbischof von San Salvador, dessen Titelkirche die Pfarrei ist, und Kardinal Luis Antonio Tagle, der bei der Entstehung des „Hauses der Freude“ involviert war.
(Pope)
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