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Papst Franziskus, hier auf dem Weg zu einer Audienz Papst Franziskus, hier auf dem Weg zu einer Audienz 

Vatikan: Missbrauchsopfer aus Chile sprechen mit dem Papst

Papst Franziskus hat am Freitagabend eine Reihe von Begegnungen mit Missbrauchsopfern aus Chile begonnen. Er empfängt die Männer in Einzelbegegnungen, ein Zeitlimit gibt es nicht, teilte Vatikansprecher Greg Burke am Freitagabend mit.

Gudrun Sailer – Vatikanstadt

Über die Inhalte der Gespräche werde der Vatikan keine weiteren Angaben machen. Das sei der ausdrückliche Wunsch von Papst Franziskus. „Seine Priorität ist es, den Opfern zuzuhören, sie um Vergebung zu bitten und die Vertraulichkeit dieser Gespräche zu respektieren“, so die Vatikan-Mitteilung.

 

In einem Klima des Vertrauens und der Linderung des Leids sei es der Wille des Papstes, die Gäste aus Chile „für so lange Zeit wie nötig“ sprechen zu lassen. Festgelegte Zeiten oder Inhalte gebe es nicht.

An den Begegnungen mit dem Papst nehmen Juan Carlos Cruz, James Hamilton und Jose Andres Murillo teil. Die Männer halten sich als Gäste mehrere Tage in der päpstlichen Residenz Santa Marta auf.  In einem Monat will der Papst alle Bischöfe aus Chile zu einer Lagebesprechung im Vatikan empfangen.

 

Ein Schritt in einem längeren Prozess

 

Im Mittelpunkt des Missbrauchsskandals steht der prominente chilenische Priester Fernando Karadima. Der heute 87-jährige Geistliche zählte über Jahrzehnte zu den charismatischsten und einflussreichsten Priestern seines Landes. Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor, unter ihnen Juan Barros. Ihn beschuldigen Opfer Karadimas der Mitwisserschaft.

Papst Franziskus hatte solche Vorwürfe gegen Barros bei seinem Chile-Besuch im Januar noch als „Verleumdungen" bezeichnet, seine Einschätzung aber danach öffentlich revidiert. In einem Brief an die chilenischen Bischöfen, den der Vatikan publik machte, schrieb der Papst, er sei nicht wahrheitsgemäß und vollständig über die Missbrauchsfälle informiert worden. 

(Pope - gs)

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28. April 2018, 10:31