Papst weiht 16 neue Priester im Petersdom
Es waren 16 Diakone, die am Sonntagmorgen vor den Papst traten, um ihre Berufung zu besiegeln. Auf diesen IV. Sonntag der Osterzeit, oder Sonntag des Guten Hirten, fiel auch der 55. Welttag des Gebets für Berufungen, der weltweit in der Kirche mit verschiedenen Aktivitäten begangen wird.
Zwar sei in Jesus Christus das gesamte heilige Volk Gottes ein „priesterliches Volk“, betonte Franziskus in seiner Predigt, die wie gewohnt bei Priesterweihen durch den Papst im Wesentlichen derjenigen entsprach, die in der italienischen Ausgabe des Pontificale Romano für die Priesterweihe vorgesehen ist. Doch unter all diesen habe Christus einige seiner Jünger im Besonderen erwählt, um ihm im priesterlichen Dienst „öffentlich“ nachzufolgen.
„Ihr, liebe Brüder und Söhne“, wandte sich der Papst direkt an die Kandidaten, „werdet nun in die Gemeinschaft der Presbyter aufgenommen. Bedenkt, dass ihr bei der Ausübung des Lehramtes an der Sendung Christi, des einzigen Lehrers, teilhaben werdet. Verkündet allen das Wort Gottes, das ihr selbst freudig aufgenommen habt. Lest und betrachtet eifrig das Wort des Herrn, um das zu glauben, was ihr gelesen habt, das zu lehren, was ihr im Glauben ergriffen habt, und das zu leben, was ihr gelehrt habt.“
Eine Kohärenz zwischen dem eigenen Leben und dem verkündeten Wort, die den Gläubigen gleichzeitig „Nahrung“, „Freude“ und „Stütze“ sein müsse, fuhr der Papst mit einem Überblick über die künftigen Tätigkeiten der neuen Priester fort.
„Durch die Taufe gliedert ihr neue Gläubige in das Volk Gottes ein. Durch das Sakrament der Buße gewährt ihr den Menschen im Namen Christi und seiner Kirche die Vergebung der Sünden. Und hier halte ein, um euch zu bitten: werdet nicht müde, barmherzig zu sein. Denkt an eure Sünden, an eure Miseren, die Jesus vergibt. Seid barmherzig. Durch die Salbung mit heiligem Öl richtet ihr die Kranken auf. Wenn ihr die heiligen Feiern begeht und zu den verschiedenen Tagzeiten das Lob- und Fürbittgebet erhebt, tut ihr dies für das Volk Gottes und die gesamte Menschheit.“
In dem Bewusstsein, dass sie „aus den Menschen auserwählt und für sie eingesetzt“ seien zum Dienst vor Gott, müssten sie das Priesteramt Christi mit „Freude und echter Liebe“ ausüben, betonte der Papst, der hinzufügte: „Einzig darauf bedacht, Gott zu gefallen und nicht euch selbst oder den Menschen, für andere Interessen. Nur Dienst an Gott, zum Wohl des heiligen und treuen Volkes Gottes.“
Als Priester in der Nachfolge Christi müssten sie in Zusammenarbeit mit ihrem Bischof stets darum bemüht sein, das Gottesvolk in einer „einzigen Familie“ zu vereinen und zu Gott Vater zu führen. Dabei sollten sie stets das Beispiel des „Guten Hirten“ vor Augen haben, „der nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und um zu suchen und zu retten, was verloren war,“ so schloss der Papst seine Predigt.
Die Botschaft zum Welttag geistlicher Berufungen
„Wir sind weder dem Zufall überlassen, noch dem Lauf ungeordneter Ereignisse. Unser Leben und unsere Gegenwart in der Welt sind Ausdruck einer göttlichen Berufung.“ Daran erinnerte der Papst in seiner , die am vergangenen 3. Dezember veröffentlicht wurde. In diesem Jahr richtet sich die Botschaft mit dem Titel „Hinhören, herausfinden, leben“ besonders an junge Menschen. Die Beziehung zwischen Jugendlichen, Glauben und Berufung steht auch im Zentrum der kommenden Bischofssynode im Oktober. „Dann – so der Papst – werden wir über die Berufung zur Freude nachdenken, die im Zentrum unseres Lebens steht.“
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