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Papst Franziskus besucht die Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom Papst Franziskus besucht die Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom 

Besuch bei Sant'Egidio: „Danke für eure Großzügigkeit“

Sant’Egidio steht für die „Globalisierung der ³§´Ç±ô¾±»å²¹°ù¾±³Ùä³Ù“ und in diesem Jahr feiert die Laiengemeinschaft ihr 50-jähriges Bestehen. Anlass für den Papst, die Gemeinschaft an ihrem Stammsitz im römischen Stadtteil Trastevere zu besuchen, gemeinsam mit ihnen zu beten und ihr Spiritualität und ihr Tun zu würdigen.

P Bernd Hagenkord SJ - Vatikanstadt

„Wie ist es möglich, nach den Tragödien des 20. Jahrhunderts wieder in dieselbe absurde Logik zu verfallen?“: Diese Frage des Papstes schlug die Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft, die Feier an diesem Sonntag sollte ganz ausdrücklich auf die Verantwortung für die Zukunft blicken, so sagte es auch der Papst in seinen Grußworten.

 

„Gebet, Bedürftige und Frieden“

 

„Danke für eure Großzügigkeit“ war die erste Botschaft des Papstes. Bei seinem Besuch 2014 hatte er von „das Gebet, die Armen und der Frieden“ als den drei Charakteristiken der Gemeinschaft gesprochen, hier lägen biblisch gesprochen die ‚Talente‘ von Sant’Egidio und aller Mitglieder.

„Die Welt heute ist aber oft von Angst besetzt, um vom Zorn, einer Schwester der Angst“, zeichnete der Papst weiter mit Bezug auf das Gleichnis von den Talenten das Bild vom Einsatz in der Welt. „Unsere Zeit kennt viele Ängste vor den Dimensionen der Globalisierung. Und die Angst konzentriert sich oft auf den Fremden, von uns Verschiedenen, den Armen, als ob er ein Feind sei.“ Diese Haltung könne auch Christen kontaminieren, wenn sie ihre Talente verbergen würden: „Sie investieren sie nicht in die Zukunft, sie teilen sie nicht mit den anderen, sondern wollen sie für sich behalten.“

„Unsere Zeit kennt viele Ängste vor den Dimensionen der Globalisierung. Und die Angst konzentriert sich oft auf den Fremden, von uns Verschiedenen, den Armen, als ob er ein Feind sei.“

Ein Mittel gegen die Angst sei die Gemeinschaft, „nicht alleine, nicht für sich selbst“. „Die Zukunft der Welt scheint unsicher“, Papst Franziskus wies unter Applaus auf die Flüchtlinge aus Syrien hin, die von Sant’Egidio per humanitärem Korridor nach Europa gebracht würden.

Seit der Entstehung der Gemeinschaft sei die Welt ‚globalisiert‘ worden, vor allem was die Wirtschaft und die Kommunikation angeht. Aber für viele Menschen, vor allem die Armen, seien neue Mauern entstanden. „Verschiedenheiten sind Anlass für Feindseligkeit und Konflikt“, so der Papst, dagegen gelte es eine „Globalisierung der Solidarität und des Geistes“ zu setzen. Die Zukunft der Welt liege im Zusammenleben, „dieses Ideal braucht den Brückenbau, das Offenhalten von Dialog und die Begegnung.“

 

Die Globalisierung der Solidarität

 

Und das gehe nicht nur die Politik etwas an, jeder und jede sei berufen, mit ‚barmherzigen Blick‘ auf den Nächsten zu schauen. „Wir sind die Geschwister aller Menschen, und deswegen Propheten einer neuen Welt, die Kirche ist Zeichen der Einheit aller Menschen, zwischen Völkern, Familien, Kulturen.“

Deswegen wünsche er sich, dass am Geburtstag von Sant’Egidio nicht Bilanz gezogen oder Erfolge gemessen würden. „Geht mutig voran“, rief er den Versammelten zu, „macht weiter auf eurem Weg. Öffnet weiter humanitäre Korridore für die Flüchtlinge vor Krieg und Hunger. Die Armen sind euer Schatz.“

 

50 Jahre Gebet und Einsatz

 

Wie viele Mitglieder die Gemeinschaft hat, ist schwer zu sagen, eine formale Mitgliedschaft gibt es nicht. Bekannt ist Sant’Egidio – in Italien aber auch darüber hinaus – vor allem für sein soziales Engagement, für die Friedensvermittlung und die humanitären Korridore für Flüchtlinge, mindestens so wichtig sind für die Mitglieder das Lesen und Hören der Bibel und das gemeinsame Gebet.

Vier Menschen, welche die ganze Bandbreite des Engagements der Gemeinschaft verkörpern, hatten den Papst begrüßt: ein 80-Jähriger, der Gefängnisinsassen besucht, ein syrischer Palästinenser, der über den humanitären Korridor nach Italien kam, eine junge Italienerin, die für die Jugendbewegung sprach, und eine Vertreterin des bekanntesten Zweiges der Gemeinschaft: die Versöhnungsarbeit zwischen den Völkern, etwa in Zentralafrika, in Guinea, in Libyen und im Niger.

Begonnen hatte die Gemeinschaft mit einigen Studiedenden in Rom, die sich von der gemeinsamen Meditation der Schrift bewegt um die Menschen am Rande kümmerten.
 

(VN)

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11. März 2018, 17:30