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Frühmesse: Möge der Herr uns die Gnade der Kreativität schenken

Die Morgenmesse von Papst Franziskus war an diesem Montag den Künstlern gewidmet, „die diese große Fähigkeit zur Kreativität haben und uns auf dem Weg der Schönheit den Weg weisen“. Das sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn der Messfeier in der Casa Santa Marta im Vatikan.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Papst Franziskus bat in seinen Gebetsintentionen darum, dass „der Herr in dieser Zeit allen die Gnade der Kreativität schenkt“. Er äußerte sich nicht zur Entscheidung der italienischen Regierung, Gottesdienstfeiern mit dem Volk noch weiter bis mindestens zum 18. Mai auszusetzen. Wie üblich betete Papst Franziskus für eine Personenengruppe, die von der derzeitigen Krise besonders betroffen ist. Dazu zählen auch die Künstler.

Papst Franziskus bei der Frühmesse
Papst Franziskus bei der Frühmesse

In seiner Predigt konzentriert sich der Papst, wie er es bei den Frühmessen während der Corona-Zeit immer getan hat, auf die Tageslesungen. Die Bibelpassage, die an diesem Montag im Mittelpunkt stand, beschreibt das, was unmittelbar nach der Brot-und Fischvermehrung aus dem Johannes-Evangelium (Joh 6, 22-29) geschah. Die Menge sah, dass nur noch ein Boot am Ufer lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Sie suchen Jesus, und fanden ihn in Kapernaum.

„Aber als sie sahen, dass Jesus ihnen Nahrung gab, was sie nicht erwarteten, dachten sie: Der wäre ein guter Herrscher.“

„Die Menschen, die Jesus den ganzen Tag lang zugehört, diese Gnade der Brotvermehrung erlebt hatten und die Kraft Jesu sahen, wollten ihn zum König machen“, stellte Franziskus heraus. „Sie waren zu Jesus gegangen, um das Wort zu hören und die Heilung der Kranken zu erbitten. Aber als sie sahen, dass Jesus ihnen Nahrung gab, was sie nicht erwartet hatten, da dachten sie: Der wäre ein guter Herrscher, er würde uns vom Joch der Römer befreien und das Land voranbringen. Und sie wollten ihn unbedingt zum König machen.“

Papst Franziskus bei der Frühmesse
Papst Franziskus bei der Frühmesse

Es habe also einen Sinneswandel gegeben, der „sie die Begeisterung vergessen ließ, die das Wort Jesu in ihren Herzen hervorgerufen hatte“, so Franziskus weiter.

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Zum ersten Gefühl zurückkehren

Sie suchten Jesus also, fanden ihn in Kapernaum und sprachen mit ihm. Und der Herr ließ sie „zum ersten Gefühl zurückkehren“, so der Papst. Jesus warf ihnen vor, dass sie ihn nur gesucht hätten, weil sie gegessen hatten, dass sie also ihrem Bauchgefühl gefolgt seien und nicht den Zeichen.

„Jesus korrigiert die Haltung des Volkes, der Menge, denn auf halbem Weg hatten sie sich vom ersten geistlichen Trost entfernt und einen Weg eingeschlagen, der nicht richtig war, waren einem eher weltlichen denn evangeliumsgemäßen Weg gefolgt. Das passiert auch uns, dass im Leben ein Weg beginnt, auf dem wir Jesus nachfolgen, die Werte des Evangeliums hochhalten - und auf halbem Weg kommt uns dann etwas anderes in den Sinn und wir entfernen uns, passen uns an etwas Vorläufiges, Materielles, Weltlicheres an. Auf diese Weise verlieren wir die Erinnerung an diese erste Begeisterung.“

Zurück zur ersten Begegnung 

Aber der Herr, so führte der Papst weiter aus, „lässt uns immer zur ersten Begegnung zurückkehren, zu dem ersten Augenblick, in dem er uns angeblickt und in uns den Wunsch geweckt hat, ihm zu folgen“. Am Ende tue er dies auch nach der Auferstehung, wenn er den Frauen sagt, sie sollten den Jüngern berichten, sie sollten nach Galiläa gehen, wo sie ihn finden würden. Galiläa - kommentiert Papst Franziskus - ist „der Ort, wo alles begann“, und wir müssen alle dorthin zurückkehren, in unser Galiläa. 

„Es war der Ort des ersten Treffens. Und jeder von uns hat sein eigenes Galiläa. Im Leben passiert das, was diesen guten Menschen passiert ist: dass wir weggehen und nach anderen Werten suchen, nach einer anderer Hermeneutik, und dann verlieren wir die Frische des ersten Rufes“, schloss der Papst.

Abschließend bat Papst Franziskus um die Gnade, „immer zum ersten Ruf, zum ersten Moment zurückzukehren, denn es wird immer die Versuchung geben, wegzugehen“. Und er lud dazu ein, unsere eigene Geschichte nicht zu vergessen, den Moment, in dem „Jesus mich mit Liebe angeblickt und mir gesagt hat: 'Das ist dein Weg'. Als Jesus mich verstehen ließ, was der Weg des Evangeliums ist und nicht der Weg  der  weltlichen Dinge und der anderen Werte“.

(vatican news)

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Eindrücke von der Frühmesse mit Franziskus
27. April 2020, 08:09
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