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„Wer sich dem Willen Gottes widersetzt ist ein Götzendiener", sagte Papst Franziskus in seiner Predigt „Wer sich dem Willen Gottes widersetzt ist ein Götzendiener", sagte Papst Franziskus in seiner Predigt  (Vatican Media)

Frühmesse: Korruption beginnt mit „kleinem Ungehorsam“

Was einen „guten Christen“ ausmacht, hat Papst Franziskus zum Wochenbeginn ins Zentrum seiner Morgenmesse gestellt. Wichtig seien Vertrauen auf das Wort Gottes und entsprechendes Handeln. Dies gelte besonders mit Blick auf die Themen Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Vergebung und Barmherzigkeit, so das Kirchenoberhaupt am Montag in der Casa Santa Marta.

Stefanie Stahlhofen und Giada Aquilino – Vatikanstadt

In seiner Predigt mahnte Franziskus zu Gehorsam gegenüber Gott. Dies führte er am Beispiel der Tageslesung aus dem ersten Buch Samuel aus (1 Sam 15, 16-23). Dort wird geschildert, wie Saul sich entgegen seiner ausdrücklichen Weisung an Gottes Eigentum vergriffen hatte.

Vom kleinen Ungehorsam zur Korruption

„Als Samuel ihn dann im Namen des Herrn mahnt, findet Saul Erklärungen, er sagt: ,Schau, da waren die Ochsen, viele Schafe und Rinder, ich habe sie dem Herrn geopfert.‘ Er selbst hat gar nicht in seine eigene Tasche gewirtschaftet, das waren die anderen. Aber dieses Verhalten, das Wort Gottes so auszulegen, wie es ihm richtig schien, hat dazu geführt, dass die anderen etwas von der Beute abzweigten. Das sind die ersten Schritte der Korruption: Los geht es mit kleinem Ungehorsam, fehlender Fügsamkeit, und dann geht es immer weiter, weiter, weiter.“

Zum Nachhören

Ausgehend vom Beispiel Sauls rief der Papst  eindringlich dazu auf, dem Gotteswort Folge zu leisten, anstatt es so auszulegen, wie es einem gerade passe. Fehlender Gehorsam sei eine große Sünde. Auch wenn man vielleicht nicht verstehe, warum Gott etwas wolle, dürfe man den eigenen Willen nicht über den Willen Gottes stellen, unterstrich Franziskus:

„Oft bevorzugen wir unsere eigenen Interpretationen des Evangeliums oder des Wortes Gottes, anstatt dem Wort des Herrn zu folgen“

„Wer sich dem Willen Gottes widersetzt, ist ein Götzendiener, denn er bevorzugt das, was er selbst denkt, seine eigenen Idole, gegenüber dem Willen Gottes. Dieser Ungehorsam hat Saul sein Reich gekostet: ,Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, verwirft er dich als König.‘ Das sollten wir zum Anlass nehmen, einmal über unsere Fügsamkeit nachzudenken. Oft bevorzugen wir unsere eigenen Interpretationen des Evangeliums oder des Wortes Gottes, anstatt dem Wort des Herrn zu folgen. Das passiert etwa, wenn wir der Kasuistik verfallen, der moralischen Kasuistik… Das ist nicht der Wille des Herrn“, sagte Franziskus.

Barmherzigkeit und Gottvertrauen

Gottes Wille sei jedoch eindeutig zu erkennen – etwa in den zehn Geboten der Bibel, und dadurch, „im Herzen auf den Heiligen Geist zu hören“. Mit Blick auf das Tagesevangelium (Mk 2, 18-22), in dem die Jünger dafür kritisiert wurden, dass sie nicht fasteten, hob das Kirchenoberhaupt die Bedeutung des Wortes Gottes als alles ändernde Neuigkeit hervor:

„Das Wort Gottes ist immer Neuigkeit, es bringt uns immer weiter, es siegt immer, es ist besser als alles. Es besiegt Vergötterung, Hochmut und eine Haltung der übertriebenen Selbstsicherheit, die nicht aus dem Wort Gottes entspringt, sondern aus Ideologien, die wir selbst uns um das Wort Gottes bauen. Jesus sagt dazu einen guten Satz, der all das gut erklärt und der von Gott aus dem Alten Testament kommt: ,Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!‘“

Zwei wichtige Pfeiler machte Franziskus an diesem Montag somit im Leben eines „guten Christen“ aus: Barmherzigkeit und Gehorsam. Ein Christ sei „frei“, dank seines Vertrauens zu Gott, schloss der Papst seine Aussführungen.  

(vatican news – sst) 

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Eindrücke von der Messe
20. Januar 2020, 13:14
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