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Die Frühmesse mit dem Papst Die Frühmesse mit dem Papst 

Frühmesse: Der irdische Vater Christi

Bei der Frühmesse mit Franziskus in der Casa Santa Marta haben sich die Überlegungen des Papstes um den irdischen Vater Christi gedreht, vom dem das Tagesevangelium nach Matthäus (Mt 1, 18-24) berichtet.

Christine Seuss – Vatikanstadt

 

 

Der heilige Josef war ein Vater, dem sozusagen ein Kuckucksei ins Nest gelegt wird, der an seiner Frau zweifelt, die schwanger ist, ohne von ihm berührt worden zu sein und der uns lehrt, wie wir angesichts von Problemen, Zweifeln und Dunkelheit „die Stimme Gottes hören“ und die „Situation in die Hand nehmen“, so Franziskus in seiner Predigt an diesem Montag.

„Er glaubte und gehorchte“

Der Evangelist lässt in seiner Beschreibung des irdischen Vaters Jesu auch dessen inneren Kampf angesichts der Schwangerschaft Marias nicht aus. Die „Zweifel“, der „Schmerz“ und das „Leiden“ Josefs, während rund umher die „Schwatzweiber des Dorfes“ anfingen, mit dem Finger auf ihn und seine Braut zu zeigen, deren Schwangerschaft allmählich „sichtbar“ wurde, umschrieb der Papst die Situation des irdischen Vaters Jesu. Er „verstand nicht“, so der Papst, doch er wusste, dass Maria „eine Frau Gottes“ war. Deshalb die Entscheidung, sie in aller Stille zu verlassen, bis „der Herr einschritt“, mit einem Engel, der Josef im Traum erschien und ihm erklärte, dass das Kind „vom Heiligen Geist“ käme. Und so „glaubte er und gehorchte,“ betonte Franziskus:

„Josef kämpfte einen innen Kampf; in diesem Kampf ertönt die Stimme Gottes: ,Steh auf!´ Dieses ,Steh auf´ kommt oft am Beginn einer Mission in der Bibel vor: ,Steh auf´, nimm Maria, bring sie in dein Haus. Übernimm die Verantwortung, nehme die Situation in die Hand und gehe vorwärts.“

Josef hat die Situation in die Hand genommen

Josef habe sich weder Rat bei Freunden geholt noch sei er „zum Psychiater“ gegangen, damit der seinen Traum interpretiere, erklärte Franziskus.

„Nein: er glaubte. Er ist vorwärts gegangen. Er hat die Situation in die Hand genommen. Aber was musste Josef eigentlich in die Hand nehmen? Was war die Situation? Was musste Josef auf sich nehmen? Zwei Dinge. Die Vaterschaft und das Geheimnis.“

Josef habe also die Vaterschaft auf sich genommen, die nicht von ihm, sondern „vom Vater“ kam – mit allem, was dazu gehöre, betonte Franziskus:

„Nicht nur Maria und das Kind zu unterhalten, sondern auch das Kind aufzuziehen, ihm das Handwerk lehren, ihn zur männlichen Reife zu führen. ,Nimm die Vaterschaft auf dich, die nicht deine ist, sondern von Gott kommt´. Und das, ohne ein Wort zu sagen. Im Evangelium ist kein einziges Wort, das von Josef kommt. Der Mann des Schweigens, des stillschweigenden Gehorsams.“

Schweigender Gehorsam, der nichts für sich selbst nimmt

Doch, so Franziskus weiter mit Blick auf die Lesung aus dem Buch Jeremia, Josef sei auch der Mann, der das „Geheimnis” auf sich nehme, das Volk zu Gott zurück zu führen.

„Josef nimmt dieses Geheimnis in die Hand und hilft: mit seinem Schweigen, mit seiner Arbeit bis zu dem Moment, in dem Gott ihn zu sich ruft. Von diesem Mann, der die Vaterschaft und das Geheimnis auf sich genommen hat, sagt man, dass er der Schatten des Vater war: der Schatten von Gott Vater.“ Ein Schatten, so führte Franziskus seine Überlegungen fort, der auch für die Entwicklung der Beziehung zwischen Gott und seinem fleischgewordenen Sohn entscheidend war: „Und wenn der Mensch Jesus es gelernt hat, „Papa“, „Vater“, zu seinem Vater zu sagen, den er als Gott kannte, dann hat er das durch das Leben gelernt, durch das Zeugnis Josefs: der Mann, der bewahrt, der Mann, der wachsen lässt, der Mann, der jede Vaterschaft und jedes Geheimnis voranträgt, aber nichts für sich selbst nimmt.“

Dieser, so schloss Franziskus seine Ausführungen, sei der „große Josef“, den Gott brauchte, um das „Geheimnis der Rückführung des Volkes hin zur neuen Schöpfung“ voran zu bringen.

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18. Dezember 2017, 13:17
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