Pfarrer Schwartz: Frieden in der Ukraine nicht um jeden Preis
Das bekräftigte Schwartz jetzt im Interview mit Radio Vatikan. Verhandlungen der USA und Russlands ohne Beteiligung der Ukraine oder der Europäischen Union sehe er ?sehr kritisch“, so der Renovabis-Hauptgeschäftsführer, ?weil Friedensgespräche eigentlich nicht ohne das Opfer der Aggression Russlands geführt werden können“.
Menschen verdienen einen gerechten Frieden
?Deals auf Kosten der Ukraine sind in einer gewissen Form menschenverachtend und respektieren den Einsatz und das Leid der Menschen, die in der Ukraine seit drei Jahren versuchen, die Freiheit und auch die Souveränität ihres Landes zu verteidigen, in keinster Weise. Von daher ist nur ein gerechter Frieden das, was die Menschen verdienen, und dafür muss jeder Beteiligte – und das gilt zumal für die Ukraine – wirklich eingeschlossen sein in die Verhandlungen.“
Die Menschen in der Ukraine hätten in den letzten drei Jahren ?unglaublich viel mitgemacht“, so Schwartz. Renovabis betreut in der Ukraine schwer traumatisierte Kriegsopfer und verteilt Lebensmittel, Medikamente und Winterkleidung. Seit Beginn des Krieges hat das Hilfswerk mit mehr als 30,6 Millionen Euro Ukrainerinnen und Ukrainer mit humanitärer Hilfe in gut 460 Projekten im Land selbst und auch in den Nachbarländern erreicht.
Tiefgreifender Umbruch
Die Menschen in der Ukraine wünschten sich Frieden, aber nicht um den Preis der eigenen nationalen Identität und Werte, bekräftigte der Renovabis-Hauptgeschäftsführer. Die europäisch-amerikanischen Beziehungen sieht er vor einem tiefgreifenden Umbruch. Es bestehe die Gefahr, dass sich die USA von Europa entfernten. In diesem Fall müsste sich Europa völlig neu aufstellen und ?wirklich wieder relisient“ werden, so Schwartz.
?Das bedeutet für die Völker Osteuropas, aber auch für die bundesrepublikanische Öffentlichkeit, unglaubliche Umwälzungen, von denen jeder und jede betroffen sein wird, besonders aber auch die junge Generation, die sich nicht mehr sicher fühlen wird und kann in einer solchen Situation. Das wird Auswirkungen haben auf die Wehrpflicht, auf die Verteidigungspflicht, auf die Art und Weise, wie wir in unserer Gesellschaft bereit sind, uns selber tatsächlich zu verteidigen. Von daher ist es tatsächlich ein gefährliches Spiel, das da die US-Administration im Moment mit ihren alt bewährten Partnern treibt. Aber wir können dieses Spiel nicht anders als mitspielen, indem wir uns dann auch auf unsere eigenen Werte besinnen und bereit sind, uns selber dann auch fähig zu machen, willig zu machen, das wofür wir leben wollen auch verteidigen zu wollen.“
Das Interview mit Pfarrer Schwartz hat Maximilian Seidel für Radio Vatikan eingeholt.
(renovabis/vatican news – ms/pr)
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