Vatikan/Schweiz: Wie zwei Theologinnen Ö°ì³Ü³¾±ð²Ô±ð hautnah erleben
Mario Galgano - Vatikanstadt
Beide sind diese Woche in Rom zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Dabei haben sie neue Perspektiven auf Glauben, Gemeinschaft und die Rolle der Kirche gewonnen. „Für mich ist es ein sehr symbolisches Zeichen, dass wir hier in den Vatikan eingeladen wurden“, erklärt Melina Glass, die aktuell in Brüssel studiert. Die Gebetswoche, die gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen und der römisch-katholischen Kirche vorbereitet wird, sei für sie eine eindrucksvolle Gelegenheit, die Zusammenarbeit der Kirchen zu erleben. Besonders in diesem Jahr, in dem das Glaubensbekenntnis von Nicäa sein 1700-jähriges Jubiläum feiert, sei es ein starkes Signal, die Einheit der Christen zu betonen.
Amanda Günzler ergänzt: „Es ist beeindruckend, wie die Welt zusammenkommt, um nicht nur Gebete zu sprechen, sondern auch gemeinsame Lösungen für globale Themen zu suchen.“ Besonders die Vielfalt der Glaubensrichtungen am Institut und die täglichen ökumenischen Gebete hätten ihren Horizont erweitert. Sie gesteht, dass sie vor ihrem Aufenthalt wenig über die Orthodoxie wusste, nun aber die Feinheiten der verschiedenen Traditionen besser schätzen gelernt habe.
Herausforderungen der Ökumene
Beide Studentinnen betonen die Herausforderungen, denen die Ökumene in Deutschland und Europa gegenübersteht. Viele junge Menschen interessierten sich kaum für den Glauben. Melina Glass plädiert dafür, die Zusammenarbeit der Kirchen zu intensivieren, besonders in der Jugendarbeit. Amanda Günzler sieht die Kirchen in der Verantwortung, eine Brücke zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Strömungen zu schlagen: „Die Kirche kann dazu beitragen, dass Gesellschaften nicht gespalten werden, sondern gemeinsam einen Dialog führen.“
Persönliche Begegnungen als Schlüssel zur Einheit
Für beide ist klar: Ökumene funktioniert am besten durch persönliche Begegnungen. „In Bossey haben wir gelernt, dass der Dialog mit Menschen aus anderen Konfessionen viel mehr bewirken kann als theoretisches Wissen“, betont Glass. Günzler fügt hinzu: „Der Kontakt zu anderen hat nicht nur meinen Horizont erweitert, sondern auch mich persönlich verändert.“
Zum Abschluss des Interviews richten die Studentinnen einen Appell an die Welt: „Ökumene lebt von Beziehungen. Wir laden dazu ein, in Kontakt zu treten, Vorurteile abzubauen und voneinander zu lernen – denn nur so kann Einheit wirklich gelebt werden.“
(vatican news)
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