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Schönborn: „Deutlich synodaler“ als im Vorjahr

Beeindruckt und zufrieden hat sich Kardinal Christoph Schönborn über den bisherigen Verlauf der in der Vorwoche gestarteten Weltbischofssynode im Vatikan geäußert.

„Ich empfinde diese zweite Phase der Synode als schon deutlich synodaler als die erste.“ Das erklärte der Wiener Erzbischof in einem am Montag von der Erzdiözese Wien veröffentlichten Video. Die „Entschleunigung“ der Synode, die er beobachte, sei wertvoll, denn der sich dabei vollziehende Prozess benötige Zeit.

Zeit für „irgendwelche spektakuläre Reformen“ ist Schönborns Wahrnehmung nach momentan nicht, vielmehr gehe es um ein aufeinander Hören und um ein „gemeinsames Hören, wohin führt uns Gott in dieser sich so dramatisch verändernden Welt“. Das sei auch das Hauptanliegen von Papst Franziskus. Die Synode sei für ihn eine „Schule der Geduld“ wie auch der Bereitschaft, voneinander zu lernen und das Loslassen zu lernen, was besonders Europa betreffe – „als Kirche, aber auch als Gesellschaft“.

Kirche des Südens hat das Wort

Erneut verwies der Kardinal hier auf eine inhaltliche Gewichtsverlagerung, die er bei der Synode beobachte. Der Blick auf die bisherigen Redelisten zeige, dass die überwiegende Mehrheit der zu Wort kommenden Bischöfe, Laien und Ordensfrauen aus dem Globalen Süden komme. „Europa meldet sich wenig zu Wort“, so Schönborn. Zum Teil liege dies daran, dass die Nöte dort größer seien: Armut, Hunger, Kriege und Verfolgung seien bei den Wortmeldungen dieser Tage oft Thema, denn: „Die Christen im Globalen Süden gehen durch schwere Zeiten.“

Gleichzeitig gebe es dort jedoch „wachsende Kirchen“, wie zuletzt auch die Asienreise von Papst Franziskus deutlich gemacht habe. Der Katholizismus auch besonders in Afrika sei „frühlingshaft, man spürt, diese Kirchen sind lebendig“, so Schönborn, der bereits beim Synoden-Auftakt . Auch jetzt betonte Schönborn, Europa habe keinen automatischen Vorrang mehr, wenngleich seine Länder weiterhin wohlhabend seien.

Synode tagt im Vatikan

Die katholische Weltsynode berät bis 27. Oktober in Rom über Reformen in der Kirche. Teilnehmende sind rund 370 Frauen und Männer, darunter an die 270 Bischöfe. Aus Österreich sind das Kardinal Christoph Schönborn und der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Franz Lackner. Klara-Antonia Csiszar, Pastoraltheologin und Dekanin der theologischen Fakultät der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz, gehört bei der Versammlung dem Kreis theologischen Berater an.

(kap – sk)
 

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09. Oktober 2024, 11:41