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Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg und Präsident der katholischen Bischofskonferenz in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg und Präsident der katholischen Bischofskonferenz in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó  (Gudrun Sailer)

Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó: Bischofskonferenz zieht positives Resümee der Synode

Der Vorsitzende der Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³óischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, hat zum Ende der Bischofssynode ein positives Resümee Bischofssynode gezogen. „Wie immer man im Detail zu den bisherigen Ergebnissen steht: Klar ist, dass der Synodale Prozess das kirchliche Leben nachhaltig verändert", betonte er nach der Abstimmung über das Synoden-Dokument im Interview mit dem Pressedienst Kathpress.

Der von Papst Franziskus vor drei Jahren gestartete weltweite Prozess sei „in seiner Art einmalig" und werde künftig „Messlatte und Prüfstein für alle Arten von Kirchenversammlungen" sein. Was Papst Franziskus mit dem Synodalen Prozess angestoßen habe, sei noch nicht abgeschlossen. Es brauche nicht nur einen „langen Atem", sondern auch ein gemeinsames Bild einer synodalen und zugleich hierarchisch verfassten Kirche, resümierte der Erzbischof, der als Vertreter Österreichs auch persönlich an der Synode teilgenommen hatte. Die synodale Methode des moderierten geistlichen Gesprächs an runden Tischen habe eine „Haltung der offenen Rede und des demütigen Zuhörens" geschaffen. „Sie hat sich bewährt, ist ein echter Gewinn und ich werde sie sicher immer wieder in meinem Bereich praktizieren", sagte der Salzburger Erzbischof. Die Methode habe es auch ermöglicht, sich in der sogenannten Frauenfrage besser auszutauschen. Allein das sei "ein echter Fortschritt", betonte Lackner. Auch der Umstand, dass die Thematik - laut dem jetzt beschlossenen Schlussdokument und in Übereinstimmung mit den Aussagen vom Präfekten des Glaubensdikasteriums, Kardinal Victor Fernandez, bei einem Treffen mit Synodenmitgliedern am Donnerstagabend - „offen bleibt", bewertete der Bischofskonferenz-Vorsitzende positiv und gab zu bedenken: „Offene Fragen auszuhalten ist nicht sinnlos, wenn sie gemeinsam durchlitten und durchlebt werden."

„Offene Fragen auszuhalten ist nicht sinnlos, wenn sie gemeinsam durchlitten und durchlebt werden“

„In die richtige Richtung" gingen auch die Vorschläge der Synode zur Etablierung synodaler Strukturen auf verschiedenen kirchlichen Ebenen. Die Kirche in Österreich habe mit den Pfarrgemeinderäten und den Pastoral- bzw. Diözesanräten im weltweiten Vergleich bereits einen „guten Standard" erreicht, „freilich mit Luft nach oben".

Mitbestimmen und mitverantworten

„Für mich ist es eigentlich nicht mehr vorstellbar, als Bischof weitreichende Entscheidungen ohne synodaler Beratung zu treffen und ich erwarte mir hier so wie die überwiegende Anzahl der Synodenteilnehmer auch zusätzliche kirchenrechtliche Bestimmungen", so Lackner, der festhielt: „Wer mitbestimmen will, muss aber auch mitverantworten". Mehr Synodalität bedeute zugleich mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht für alle, die in der Kirche ein Amt ausüben. Auch in diesem Punkt habe es einen erfreulich breiten Konsens bei der Bischofssynode gegeben.

Kardinal Schönborn: Papst ist Garant für Synodalität und Einheit

Kardinal Christoph Schönborn, der auch persönlich an der Bischofssnode teilgenommen hat, bewertet das von Papst Franziskus sofort in Kraft gesetzte Schlussdokument der Weltsynode als einen entscheidenden Schritt zu einer synodalen, reformierten Kirche. „Das habe ich in 40 Jahren Synodenerfahrung noch nicht erlebt," sagte Schönborn am Sonntag im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress über die überraschende Entscheidung des Papstes, das Schlussdokument direkt zu übernehmen und sich zu eigen zu machen. Für den Wiener Erzbischof ist dies Ausdruck eines neuen synodalen Weges sowie Ergebnis eines Prozesses des Hörens und Verstehens und der „Umkehr und Bekehrung". Franziskus repräsentiere damit den „Garant der Einheit" und ermögliche zugleich Vielfalt in der Weltkirche.

„Das habe ich in 40 Jahren Synodenerfahrung noch nicht erlebt“

Südtiroler Bischof â€žnicht mehr umkehrbarer Kulturwandel"

Der Tiroler Bischof Hermann Glettler hat zum Abschluss der Weltsynode die globale Vielfalt der Kirche und den synodalen Prozess als zukunftsweisend gewürdigt. Die Kirche habe sich als „lernfähige und geschwisterlich agierende Gemeinschaft" gezeigt, betonte Glettler gegenüber Kathpress am Sonntag. „Keinesfalls wurde mit dem Abschluss der Versammlung in Rom dieser Prozess beendet", so der Innsbrucker Diözesanbischof. Die Synode habe innerhalb der Kirche einen „nicht mehr umkehrbaren Kulturwandel" angestoßen. Nun gehe es darum, dass sowohl geweihte Amtsträger als auch Laien, Frauen und Männer in pastoralen Berufen sowie die Ehrenamtlichen dem gemeinsamen Ringen um Entscheidungen mehr Raum geben. Auch die vielfach geforderten Reformthemen, etwa das Diakonat für Frauen und das Zölibat, würden nun in Arbeitsgruppen weiterbehandelt, deren Ergebnisse für 2025 erwartet werden, merkte Glettler an. Er zeigte aber auch Verständnis für die Enttäuschung, „dass die vielfach eingemahnten Reformthemen weiterhin offenbleiben".

Umsetzung in Innsbruck

Für seine Diözese Innsbruck kündigte Glettler an, verlässlichere Beziehungsnetzwerke und ein aktives Zugehen auf Menschen zu fördern, „besonders auch auf jene, die von der Kirche enttäuscht wurden oder den Bezug zum christlichen Glauben verloren haben". Dazu brauche es jedoch „in unserem traditionell katholischen Land Tirol einen Kulturwandel", erklärte der Bischof. Viele trauerten noch „einer einstmals omnipräsenten Volkskirche" nach oder täten sich schwer, Veränderungen positiv mitzugestalten. Außerdem soll es jährlich zwei Pastoraltage geben, „bei denen eine repräsentative Auswahl von Gläubigen zusammen mit der Diözesanleitung wichtige Fragen der Seelsorge und Caritas berät und je nach Themenstellung auch Entscheidungen trifft", kündigte Glettler an. Dankbar zeigte sich der Bischof, dass die Synode im Abschlussdokument auf „die großen Wunden der Welt" hinwies: Kriege, die Situation der Flüchtlinge, soziale Ungerechtigkeit und die Klimakrise. Die Kirche sei aufgerufen, die Botschaft Jesu konsequent an der Seite der Armen und Notleidenden zu leben.
Der Wandel hin zu einer „synodalen Haltung und Spiritualität" sei für Kirche und Gesellschaft entscheidend, so Glettler. Die Kirche müsse sich aktiv den Herausforderungen der heutigen Menschheitsfamilie stellen und den synodalen Weg konsequent weitergehen, um Vertrauen durch authentische und verlässliche Beziehungen zu schaffen.

(kap - sst)

 

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27. Oktober 2024, 15:41