ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Die deutschen µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ð Tobias Bilz (links, evangelisch) und Heinrich Timmerevers (rechts, katholisch) nach der Eröffnungsmesse in Rom, 02.10.2024 Die deutschen µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ð Tobias Bilz (links, evangelisch) und Heinrich Timmerevers (rechts, katholisch) nach der Eröffnungsmesse in Rom, 02.10.2024 

µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ð nach Papstaudienz: Zusammenhalt statt Gegeneinander

Diesen Mittwoch hat Papst Franziskus eine ökumenische Pilgergruppe aus Deutschland in Audienz empfangen. Begleitet wurde sie vom evangelisch-lutherischen Landesbischof Tobias Bilz sowie dem katholischen Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers. Wir haben anschließend mit ihnen gesprochen.

Marina Olshagen - Vatikanstadt

Bischof Bilz teilte im Gespräch seine persönlichen Wünsche und Erwartungen an diese Reise mit: „Leute, die pilgern gehen, gehen weg von ihrer eigenen Scholle und wollen unterwegs sein, wollen suchen, wollen Gemeinschaft pflegen. Ich als lutherischer Bischof würde sagen, ich bin jenseits meiner lutherischen Scholle und schaue, wie es in Rom ist, wie es mit den katholischen Schwestern und Brüdern zusammengeht und da gibt es viele Gespräche zum Thema Suchen, Gemeinschaft, was ist uns wichtig, wo geht die Kirche hin?"

Im Gespräch mit den Protagonisten

Zusammenhalt als Christen

Die Audienz am Morgen habe für ihn einen „ganz besonderen Charakter" gehabt: „Wir haben uns ein kleines bisschen ausgetauscht und der Papst meinte vor allem, es wäre so wichtig, dass man nicht gegeneinander steht, sondern, dass man zusammenhält. Und diese Botschaft hat starken Wiederhall und ist auch das, was ich als persönliches Anliegen habe", verriet der evangelische Bischof.  

Gemeinsamer Weg in Einheit und Vielfalt

Auch äußerte Bilz den Wunsch eines guten Gelingens der Synode für die Katholiken. „Ich habe den Eindruck, wenn man so eine große Weltkirche ist, da gibt es zwei Dinge, die man zusammenbekommen muss: Einheit, wir sind alle gemeinsam katholische Kirche - in dem Fall -, und Vielfalt, es wird in jedem Land auf der Welt ein wenig anders geglaubt und gelebt, die Bibel gedeutet. Dass sich die Synode in diesem Spannungsfeld, die Kirche, nach vorne bewegt, zwischen Einheit und Vielfalt, das wünsche ich mir."

„Dass sich die Synode in diesem Spannungsfeld, die Kirche, nach vorne bewegt, zwischen Einheit und Vielfalt, das wünsche ich mir“

Gemeinsames Hinhören

Der katholische Bischof Timmerevers sprach über die Spannungen, die aus den Erwartungen deutscher Christen und der Weltkirche, zum Beispiel im Globalen Süden, entstehen. Kirche müsse lernen, diese Spannungen auszuhalten. „Das lernen wir ja gerade hier an diesem Ort, dieser große Platz, der ja nun wirklich die Menschen aus aller Herren Länder mit allen Kulturen, mit allen Vorstellungen zusammenbringt." Man lerne „es auszuhalten, dass andere anders denken.

„Aushalten, dass andere anders denken“

Der Papst möchte eine synodale Kirche. Das ist nicht primär ein Parlament, sondern er legt uns immer wieder nahe: Wir müssen aufeinander hören und im gemeinsamen Hinhören, hören wir auch die Stimme des Herrn. Das zu entdecken und zu einer Kultur, zu einer Lebenskultur zu machen für die Kirche, das ist das Synodale, wir sind gemeinsam unterwegs. Die Kirche muss das lernen." Timmerevers betonte zudem „Wir Deutschen kommen vielleicht immer auch etwas sehr selbstbewusst und sehr allwissend hier an. Das ist ein Stil, der löst eher Irritationen aus, als dass es weiterführt."

Ökumenischer Einsatz für Politik in Sachsen

Papst Franziskus hatte bei der Audienz für die deutsche ökumenische Pilgergruppe am frühen Morgen bereits das „Wunder" der deutschen Einheit thematisiert. Im Interview mit Radio Vatikan äußerte sich Bischof Timmerevers angesichts des Tags der Deutschen Einheit am 3. Oktober auch zur politischen Situation im eigenen Bundesland. Bei den letzten Landtagswahlen im September schnitt die AfD mit 30,6 Prozent ab, knapp hinter der CDU mit 31,9 Prozent. Timmervers betonte den gemeinsamen politischen Einsatz der evangelischen und katholischen Kirche in den Wochen vor der Wahl.  

„Vertraue darauf, dass die gute Botschaft, die wir immer wieder verkünden, dann auf offene Herzen und Ohren stößt“

„Wir haben ermutigt zu wählen, Nächstenliebe zu wählen, auf Menschenwürde zu setzen, auf Zusammenhalt, das können wir immer nur wieder propagieren, das tun wir auch und wir stehen da auch zusammen. Welche Wirkung das hat, liegt nicht in unseren Händen. Da vertraue ich darauf, dass die gute Botschaft, die wir immer wieder auch verkünden, dann auf offene Herzen und Ohren stößt, dann kann etwas in Bewegung kommen." Christen sind in Sachsen in der Minderheit (circa vier Prozent Katholiken und 21 Prozent Protestanten). 

(vatican news - mo)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

02. Oktober 2024, 13:32