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Medienpreis 2024: Journalisten für ihren Mut ausgezeichnet

Der diesjährige Katholische Medienpreis würdigt herausragende journalistische Arbeiten, die sich durch tiefe gesellschaftliche Relevanz und den Mut zur Wahrheit auszeichnen. Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, betonte bei der Preisverleihung die zentrale Rolle eines unabhängigen und konstruktiven Journalismus für eine funktionierende Demokratie.

„Unabhängiger Journalismus stabilisiert Freiheit und trägt maßgeblich zum sozialen Zusammenhalt bei“, so Kardinal Marx. In einer Zeit, in der Fake News und populistische Propaganda das öffentliche Bild prägen, sei dies von unschätzbarem Wert.

Preisträger und Werke

Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis in der Kategorie Printmedien ging an Miguel Helm für sein in der ZEIT veröffentlichtes Dossier „Staatsziel: Alle wegsperren!“. Helm beleuchtet in seinem Beitrag die radikalen Maßnahmen der Regierung El Salvadors unter Präsident Nayib Bukele, die mit dem Bau des weltweit größten Gefängniskomplexes einhergehen und die Grundrechte vieler Bürger massiv einschränken. Der Beitrag zeigt eindrucksvoll die menschlichen Tragödien hinter dieser Politik auf und mahnt zur Achtung der Menschenrechte.

In der Kategorie Fernsehen erhielt Lena Gilhaus den Preis für ihre ARD-Dokumentation „Verschickungskinder – Missbrauch und Gewalt bei Kinderkuren“. Ihre aufrüttelnde Recherche gibt ehemaligen Kurkindern eine Stimme, die in der Nachkriegszeit bis in die 80er Jahre Missbrauch und Gewalt erlitten haben. Gilhaus’ Arbeit zeichnet sich durch ihre intensive Recherche und das sensible Aufarbeiten eines lange verdrängten Kapitels deutscher Nachkriegsgeschichte aus.

Der Radiojournalist Marius Elfering wurde für sein Feature „Erziehung und Strafe – Jugendkriminalität in Deutschland“ auf Deutschlandfunk Kultur ausgezeichnet. In seinem Beitrag untersucht er die Ursachen von Jugendkriminalität und beleuchtet die oft harten Lebensbedingungen, die junge Menschen in die Kriminalität treiben. Elfering setzt dabei auf eine nüchterne Darstellung, die die Komplexität des Themas einfühlsam vermittelt.

Der Sonderpreis der Jury ging an Patrick Forbes für seine Dokumentation „Der Wahrheit verpflichtet – Der Journalist Muratow“, die das gefährliche Leben des russischen Journalisten und Friedensnobelpreisträgers Dmitri Muratow nachzeichnet. Muratow und sein Team kämpfen in einem zunehmend repressiven Russland für die Pressefreiheit, was sie oft in Lebensgefahr bringt. Forbes’ Dokumentation ist ein beeindruckendes Zeugnis für den mutigen Einsatz für die Wahrheit in Zeiten von Unterdrückung und Zensur.

„Unabhängiger Journalismus stabilisiert Freiheit und trägt maßgeblich zum sozialen Zusammenhalt bei“

Würdigung und Bedeutung

Insgesamt sichtete die Jury, geleitet von Weihbischof Matthäus Karrer, 177 Beiträge in den Kategorien Print, Fernsehen, Radio und Internet. Eine Auszeichnung in der Kategorie Internet wurde 2024 jedoch nicht vergeben.

Kardinal Marx hob in seiner Rede die Verantwortung der Medien hervor, insbesondere in Krisenzeiten. Er dankte den Preisträgern für ihre herausragende Arbeit und lobte die Jury für die anspruchsvolle Aufgabe, aus den zahlreichen hochwertigen Einreichungen die Gewinner auszuwählen. Der Katholische Medienpreis würdigt seit 2003 journalistische Arbeiten, die sich durch ethische Tiefe und soziale Verantwortung auszeichnen und somit einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs leisten.

Mehr Informationen zum Preis und den Preisträgern finden Sie auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz.

(pm – mg)

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27. August 2024, 12:17