Schweiz: Bischöfe beenden Vollversammlung - Missbrauch Thema
Wie die . Der Vatikan muss dazu sein Nihil obstat geben. Die Schweizer Bischofkonferenz hatte sich vom 3. bis 5. Juni 2024 im Benediktiner-Kloster Einsiedeln in der Schweiz zu ihrer 344. Ordentlichen Versammlung getroffen.
Der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain stellte dabei den Mitgliedern der SBK das Einverständnisgesuch vor. Er war zuvor seitens des Vatikan angewiesen worden, Vorwürfen gegen vier Mitglieder der Bischofskonferenz im Rahmen einer Voruntersuchung nachzugehen und ist damit federführend in puncto Missbrauchsaufklärung.
Alle Mitglieder der SBK hätten das Gesuch an das höchste Gericht der apostolischen Signatur in Rom überzeugt und vorbehaltslos unterschrieben, teilte die Sprecherin des Bistums Chur, Nicole Büchel, laut dem katholischen Medienportal kath.ch mit.
Treffen mit Betroffenen
Ein weiterer wichtiger Schritt war das Zusammentreffen der SBK mit den Organisationen der Missbrauchsbetroffenen IG-M!KU (Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld) und Groupe Sapec (Vereinigung in der Westschweiz zur Unterstützung von Missbrauchsopfern).
Lange hatte sich vor allem die Präsidentin der IG-M!KU, Vreni Peterer, einen persönlichen Austausch mit den Bischöfen gewünscht. Erst kürzlich bei der Generalversammlung der Missbrauchsbetroffenen in Zürich Anfang März hatte Peterer dieses Anliegen gegenüber dem Missbrauchsbeauftragten der SBK, Bischof Joseph Maria Bonnemain, noch einmal vorgetragen.
Bischof Bonnemain dankt für Dialogbereitschaft
Jede Begegnung mit Betroffenen sei für Bischof Joseph Maria Bonnemain bewegend und berührten ihn tief, sagt Büchel. „Er ist sehr dankbar, dass sie weiterhin mit der Kirche im Dialog bleiben und ihr nicht den Rücken kehren. Sie sind essentiell für die bestmögliche Bewältigung der Aufarbeitung einerseits und die optimalste Prävention andererseits."
Ausserdem hoffe Bonnemain, dass die Betroffenen bei der Begegnung in Einsiedeln die Wertschätzung und aufrichtige Anteilnahme seitens der Schweizer Bischöfe und Äbte spüren konnten. Er sei sich bewusst, dass sie sich viel öfter sehen und sprechen müssten, sollten, vielleicht auch könnten. „Die Zeit, die Möglichkeit und der Moment sind einfach nicht immer gegeben oder verstreichen zu schnell", erklärt die Bistumssprecherin. Doch er vertraue fest darauf, dass sie sich wieder sehen und gemeinsam weiterarbeiten – und dafür danke er ihnen nochmals.
Die Präsidentin der IG-M!KU, Vreni Petererhingegen sagte : „Ich bin mir nicht sicher, ob alle Bischöfe wirklich dazugelernt haben und die Zusammenhänge erkennen." Alle Aussagen seien sehr floskelhaft. „Ich habe den Eindruck, viele Bischöfe sind des Themas Missbrauch überdrüssig und unsere IG-MikU ist für sie ein rotes Tuch." Es sei allerdings für die Betroffenen immens wichtig, von der Kirche gesehen und gehört zu werden.
Überregionale Zusammenarbeit in der Gesundheitspastoral
Weiter beschloss die Bischofskonferenz, sich bei der Gesundheitspastoral künftig zusammenzutun. Eine nationale ökumenische Koordinationsstelle für die Pastoral im Gesundheitswesen, getragen von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) und der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, soll helfen, die Anliegen der Seelsorge verstärkt in die Gespräche auf nationaler Ebene zu bringen.
Appell an die Schweizer Politik
Hinsichtlich der aktuellen militärischen Konflikte, der sich ausbreitenden Armut und des nur schleppend vorankommenden Umweltschutzes begrüßte die SBK die Initiative der Schweiz, auf dem Bürgenstock die Ukraine-Friedenskonferenz abzuhalten.
Sie warnt aber davor, die Ausgaben für Soziales zugunsten einer stärkeren Verteidigung zu reduzieren. Armutsbekämpfung sei ein zentrales Anliegen der katholischen Kirche, Ausdruck christlicher Solidarität Teil der internationalen Verantwortung eines reichen Landes wie der Schweiz.
(kath.ch/sbk - sst)
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