Libanon: „Die Menschen brauchen gebildete Ordensfrauen“
Von Don Paweł Rytel-Andrianik, Tomasz Zielenkiewicz
Nach der Reaktion auf ihre Vorlesungen gefragt, antwortet Sr. Wakim, dass die Studenten nach einer ihrer ersten Vorlesungen sagten: „Dank Ihnen, Schwester, verstehen wir die Philosophie zum ersten Mal." Sie fährt fort: „Einige Studenten aus anderen Gruppen stehen sogar an den Fenstern des Hörsaals, um meinen Vorlesungen zuzuhören, wie im Fall der Vorlesung über Christus in der Philosophie." Diese weise sie jedoch keinesfalls an der Türschwelle ab, jeder sei in ihrem Vorlesungssaal willkommen, wie sie im Gespräch mit Radio Vatikan - Pope ergänzt.
Sr. Wakim unterrichtet seit 2021. Sie habe ein Herz für die Mission, sagt sie, und wolle etwas Gutes für die Kirche tun. „Ich möchte auch zur Ausbildung zukünftiger Priester beitragen, da ich die Gelegenheit hatte, Seminaristen in der maronitischen Kirche zu unterrichten." Sie ist sehr beschäftigt, da sie derzeit zwei Vollzeitjobs hat. In den letzten drei Jahren hat sie vier wissenschaftliche Publikationen verfasst. Sie befassen sich unter anderem mit der Frage des Ethikunterrichts an Universitäten.
Die Notwendigkeit, den eigenen Horizont zu erweitern
Die Schwester betont, dass es heute wichtig sei, zu lesen und zu studieren, sich zu bilden. „Ich ermutige auch die jüngeren Schwestern, ihre Interessen zu entwickeln und ihren Horizont zu erweitern, denn die Menschen brauchen gebildete Ordensschwestern." Das heißt, „wir dürfen uns nicht nur auf unsere religiösen Pflichten konzentrieren, wir sind heute in Kontakt mit vielen gebildeten Menschen, deshalb ist es wichtig, auch im Bereich unserer Bildung zu wachsen". Dadurch verändere sich auch das Image der Ordenskongregation. Als sie einen ihrer Artikel zur Veröffentlichung eingereicht habe, habe jemand sie gefragt, wer das lesen würde. „Heute lesen wir zu wenig und bilden uns zu wenig, oft aus reiner Faulheit", fügt sie im Interview hinzu.
Sr. Suzanne spricht Arabisch und Englisch, gerade lernt sie außerdem Italienisch. Für ihre Arbeit hat sie sich Griechisch und Syrisch angeeignet. In ihrer Familie wird auch Aramäisch gesprochen. „Die größte Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen all meinen Aufgaben zu finden", gesteht sie.
Sie gehört zu den Basilianischen Salvatorianerinnen von Unserer Lieben Frau von der Verkündigung und unterrichtet an der Universität des Heiligen Geistes in Kaslik, an der Universität St. Joseph in Beirut, an der Antoniner-Universität in Baabda und am „St. Paul Institute of Philosophy and Theology" in Harissa, Libanon. Darüber hinaus unterrichtet sie auch an der Oberschule „Unsere Liebe Frau von der Befreiung" in Hadat, die von ihrer Kongregation geleitet wird.
(vatican news)
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