Fiducia supplicans: „Solidarität und Synodalität gefragt“
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche findet es erschreckend, wie massiv etliche Kardinäle, Bischöfe und ultrakonservative Kreise die jüngste von Papst Franziskus ausdrücklich gebilligte Erklärung „Fiducia supplicans“ des neuen Glaubenspräfekten zur Ermöglichung von Segnungsfeier im wahrsten Sinne verteufeln.
So unbefriedigend die vatikanische Erklärung vom 18. Dezember 2023 und die über die Rezipierung der Erklärung in mancher Hinsicht auch sein mögen: "Wir sind Kirche" sieht dies als kleinen Schritt in die richtige Richtung, der längst überfällig war und der zeigt, dass notwendige Änderungen auch möglich sind.
Von den deutschen Bischöfen erwartet "Wir sind Kirche", dass diese sich jetzt geschlossen hinter den Papsterlass stellen, so wie dies Frankreichs Bischöfe getan haben, und sich für die Gleichberechtigung queerer und wiederverheirateter Paare einsetzen. Vom christlichen Menschenbild her muss sich die Kirche auf die Seite der homosexuell lebenden Menschen stellen, die in sehr vielen Ländern immer noch und teilweise sogar auch mit Todesstrafe verfolgt werden. Dazu ist die pastorale Ausrichtung von „Fiducia supplicans“ ein erster, aber wichtiger Schritt, dem allerdings auch eine theologisch begründete Korrektur der kirchlichen Beziehungslehre folgen muss. Die viel zu lange Fixierung der kirchlichen Moral auf „richtiges“ Sexualverhalten muss ein Ende haben.
Wiedereinübung von Synodalität
Die derzeitige aggressive Polarisierung zeigt, wie wichtig die Wiedereinübung von Synodalität als kirchliche Kommunikationsform ist, die es in der frühen Kirche gab, die Papst Paul VI. 1965 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil für die Bischöfe aufgegriffen und die Papst Franziskus auf die Vorbereitung der Weltsynode 2021 bis 2024 ausgeweitet hat.
Bildungs- und Bewusstseinsarbeit
"Wir sind Kirche" appelliert deshalb an alle kirchlichen Bildungsträger und Gemeinden, die knappe Zeit bis zur Weltsynode im Oktober 2024 zu nutzen, sich weiter intensiv mit dem Grundsatzthema „Synodalität“ sowie den auf dem Synodalen Weg in Deutschland und der Weltsynode 2023 behandelten Fragestellungen zu beschäftigen und dann die Erfahrungen und Lösungsvorschläge in den Prozess der Weltsynode 2024 einzuspeisen, so wie es das Generalsekretariat der Weltsynode in seinem Schreiben vom 12. Dezember 2023 sehr konkret und deutlich einfordert.
(pm-skr)
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