Als Prinz Jussuf aus Jerusalem an Pius schrieb
鈥濰eiliger Vater, rettet auch meinen Indianerfreund鈥� den Duce, den Oberoberoberprimaner鈥�, heißt es wörtlich in dem Schreiben, das unlängst im Apostolischen Archiv des Vatikans (dem früheren Geheimarchiv) entdeckt wurde. Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf hat es an diesem Mittwoch unter dem Titel 鈥濵it der Güte verwandelt man die Welt鈥� in der FAZ veröffentlicht.
Das Schreiben ist in dem metaphorisch-blumigen Stil verfasst, der für Lasker-Schüler kennzeichnend war. Es ist nicht klar, ob Pius sie von seiner Zeit als Nuntius in Berlin her kannte; unbekannt ist auch, ob er ihr auf den Brief antwortete oder ihr gar zuvor schon geschrieben hatte. Immerhin erklärt Lasker-Schüler einleitend: 鈥濪ie Segenswünsche des lieben Heiligen Vaters begleiten mich stets durch Jerusalem鈥�.
Unterzeichnet ist der Brief mit ihrem richtigen Namen; ansonsten zeichnete die aus der 1933 in die Schweiz und von dort 1939 nach Jerusalem emigrierte Dichterin gern als 鈥濸rinz Jussuf von Theben鈥�. Zur Begründung, warum sie Pius um die Rettung Mussolinis bittet, schreibt sie: 鈥濫r liebte meine Verse und er nannte mich in seiner Botschaft immer den Prinzen Jussuf von Theben鈥� Und der Duce war es, der mich, Verscheuchte tröstete鈥� und nie vergesse ich, was der Duce für mich tat, sein Schiff brachte mich nach Jerusalem鈥�.
Der Hintergrund für diese Äußerungen ist nicht klar. Wolf vermutet: 鈥濻ie befürchtete offenbar den Sturz Mussolinis und die Machtübernahme der Deutschen in Italien 鈥� Ereignisse, die bald eintreten sollten鈥�. Immerhin zeige der Brief der Dichterin an Pius, dass die 2020 vom Vatikan für die Forschung freigegebenen Dokumente aus dem Pontifikat des Pacelli-Papstes (1939-58) 鈥瀒mmer wieder Überraschungen鈥� bereithielten.
(faz 鈥� sk)
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