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Bischof Overbeck bei einem Besuch in unserer Redaktion Bischof Overbeck bei einem Besuch in unserer Redaktion 

D: „Zusammenlegen von Bistümern vorstellbar“

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hält es für denkbar, dass deutsche Bistümer irgendwann einmal zusammengelegt werden müssen.

Er glaube zwar „nicht, dass das so schnell kommt“, sagte er auf eine entsprechende Frage in einem Interview der FAZ, das an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde. „Aber wenn es kommt, dann müssen wir endlich auch damit aufräumen, dass die katholischen Bistümer in Deutschland mit wenigen Ausnahmen noch immer räumlich nach einer nachnapoleonischen staatlichen Ordnung strukturiert sind.“

Overbeck verwies, um ein Beispiel zu geben, auf sein Heimatbistum Münster. Zwar sei das Thema „zurzeit wenig behandelbar“, so der Bischof. „Dennoch ich bin überzeugt, dass wir uns in der Zukunft damit befassen werden müssen.“

In der Breite des Landes als Kirche präsent bleiben

Letztlich gehe es nicht darum, „einzelne Bistümer um ihrer selbst willen zu erhalten“. Vielmehr müsse „dafür Sorge getragen werden, dass die katholische Kirche präsent bleibt und christliches Leben in der Breite unseres Landes gelingen kann“. Es gibt nach jetzigem Stand 27 deutsche Bistümer.

Weihnachtsessen für Arme in der Barbarakirche in Essen
Weihnachtsessen für Arme in der Barbarakirche in Essen

Overbeck verteidigte in dem Interview auch das Reformprojekt „Synodaler Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland. Man habe den Mut gehabt, sich dem Missbrauchsskandal zu stellen. „Das hat zwar lange gedauert. Aber es ist nicht selbstverständlich in der Weltkirche, sich mit dem Thema überhaupt auseinanderzusetzen.“

„Nicht wenige versuchen, eine Vergangenheit wiederherzustellen, die so nie bestanden hat“

In Deutschland und auch im Vatikan hätten viele „immer noch nicht verstanden, was es heißt, in einer postsäkularen Gesellschaft katholisch zu sein“, so der Essener Bischof. „Nicht wenige versuchen, eine Vergangenheit wiederherzustellen, die so nie bestanden hat oder sich nicht wiederherstellen lässt. Die Herausforderung besteht darin, als Kirche in säkularisierten Lebenszusammenhängen einen Platz zu finden.“

Er habe sich bei der Weltsynode in Rom deutlich für eine Öffnung des Diakonats für Frauen eingesetzt, erklärte Overbeck. „Ich wäre sehr froh, wenn das käme. Aber es braucht seine Zeit, das umzusetzen. Hier geht es nicht um Nebensächlichkeiten. Das führt uns das Beispiel der anglikanischen Kirche vor Augen, die von dieser Frage und dem Streit über die Segnung homosexueller Paare zerrissen wird.“

(vatican news – sk)
 

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05. Januar 2024, 10:55