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Political parties in Berlin campaign for election rerun

D: Neuer Bamberger Erzbischof äußert sich über AfD

Der ernannte Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat sich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ zur AfD positioniert.

„Wir müssen nicht zu jeder tagespolitischen Frage etwas sagen, aber zu bestimmten Weichenstellungen müssen wir unsere Positionen deutlich machen.“ Dies sagte Gössl, der am 9. Dezember von Papst Franziskus zum neuen Bamberger Erzbischof ernannt wurde, in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ am Donnerstag.

Einige Aussagen der AfD unchristlich

Das Erstarken der AfD mache ihm „schon Angst“, und einige ihrer Aussagen hätten gar nichts mehr mit der christlichen Botschaft zu tun. Jedoch sei die AfD keine verbotene Partei, und daher könne man AfD-Anhängern ihr Engagement in der katholischen Kirche kaum verbieten. „Problematisch wird es für mich, wenn diese Person Äußerungen macht, die nicht mit unseren christlichen Überzeugungen übereinstimmen“, sagte Gössl.

Menschen, die Ausländerhass propagierten oder das Lebensrecht von Ungeborenen in Frage stellten, dürften nicht bei der Kirche angestellt sein, stellte Gössl klar. „Das gilt dann auch für das Ehrenamt.“ Auch in der Asylpolitik müsse die Kirche faire Verfahren im Asylrecht einfordern. Wenn die Neuerungen im Asylrecht dazu führten, dass niemand mehr ins Land gelassen wird, dann sei dies â€žkein Asyl mehr“, betonte Gössl.

Erklärung zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu unklar

Über die zuletzt vom Glaubensdikasterium veröffentlichte Erklärung „Fiducia supplicans“ zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare sagte Gössl: „Ich hätte mir aus Rom mehr erhofft. Ich dachte, wenn wir solche Partnerschaften segnen, müsste sich die Lehre so weiterentwickeln, dass homosexuelle Handlungen nicht mehr als schwere Sünde gesehen werden. Jetzt sagt der Papst, wir ändern nichts an der Lehre, aber die Seelsorgenden sollen dennoch in die Fähigkeit versetzt werden zu segnen.“

Ihm wäre eine eindeutigere Erklärung lieber, so Gössl. Er gehe davon aus, dass dies noch nicht das Ende der Debatte sei. Die Amtseinführung von Herwig Gössl wird am 2. März im Bamberger Dom stattfinden.

(sz – vn)

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05. Januar 2024, 12:18