Sternsinger in Ö: „Ihr seid Friedensboten“
Der Wiener Erzbischof dankte dabei einer Sternsingergruppe aus der Pfarre St. Nikolaus in der Gemeinde Velm bei Himberg (NÖ) für ihr Engagement. Die Sternsingeraktion ist seit ihrem Beginn vor 70 Jahren zu Österreichs größter entwicklungspolitischen Spendenaktion geworden, erinnerte Schönborn. Es sei „sehr berührend“, dass die Österreicherinnen und Österreicher jedes Jahr „ihre Türen, aber auch die Geldbörsen“ für Menschen in Not öffneten, so der Kardinal, der in den vergangenen Jahren immer wieder auch selbst eine Sternsingergruppe aus einer Pfarre der Erzdiözese Wien auf ihrem Weg begleitet hat.
Auch heuer werden im Zeitraum von 27. Dezember bis zum 7. Jänner österreichweit wieder 85.000 Sternsingerinnen und Sternsinger aus etwa 3.000 Pfarren singend unterwegs sein, Segenswünsche überbringen und um Spenden für Menschen in Armutsregionen bitten. „Ihr seid Friedensboten, das ist etwas Wunderbares“, gerade in Zeiten von Kriegen und Konflikten, richtete der Kardinal bei der Begegnung im Wiener Erzbischöflichen Palais am Mittwoch das Wort an die Kinder und Jugendlichen. Die Botschaft der Sternsingerinnen und Sternsinger gebe den Menschen Hoffnung und verbinde sie untereinander, zeigte sich Schönborn überzeugt: „Dafür danke ich euch von ganzem Herzen.“
Botschafter für Zuversicht in unsicheren Zeiten
Auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner würdigte am Mittwoch das Engagement der Sternsingerinnen und Sternsinger. „Es ist ein bemerkenswerter und unverzichtbarer Einsatz für die Menschlichkeit“, betonte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in einer Aussendung der Erzdiözese Salzburg. „Die Sternsingerkinder sind Botschafter für Zuversicht in unsicheren Zeiten“, so Lackner, der der Dreikönigsaktion zum 70-Jahr-Jubiläum gratulierte und sich bei der Katholischen Jungschar für ihren ununterbrochenen Einsatz bedankte.
Rekordsumme von 19,2 Millionen Euro
Im vergangenen Jahr konnten die als Caspar, Melchior und Balthasar verkleideten Mädchen und Buben eine Rekordsumme von 19,2 Millionen Euro „ersingen“. Insgesamt hat die Dreikönigsaktion seit 1954 rund 520 Millionen Euro an Spenden gesammelt, betonte Teresa Millesi, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar. Sie dankte dem Wiener Erzbischof im Namen der DKA herzlich für die jahrzehntelange Unterstützung der Sternsinger.
Guatemala ist Schwerpunktland
Bei der Sternsingeraktion 2024 steht der Kinderschutz und die Ausbildung für Jugendliche in Guatemala im Fokus. Kinder und Jugendliche sind in dem zentralamerikanischen Land besonders von Armut und Ausbeutung betroffen: Jedes zweite Kleinkind in Guatemala ist chronisch unterernährt. Die gesundheitlichen Schäden beeinträchtigen sie oft ihr Leben lang. Unterstützt werden von der DKA auch Familien, Schulen und kirchliche Einrichtungen, die zu sicheren Räumen werden, in denen Kinder und Jugendliche vor Gewalt geschützt sind.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Bildung. Berufliche Ausbildung und wirtschaftliche Projekte von Jugendlichen schaffen Einkommen und ermöglichen eine gesicherte Zukunft, so die DKA. So könnten die Jugendlichen in ihrer Region leben und müssten nicht in die gefährliche Migration aufbrechen. Die Unterstützung erfolgt mit berufsbildenden Kursen und mit Starthilfe für die Kleinprojekte der Jugendlichen, etwa für das Züchten von Nutztieren, die Herstellung von Lebensmitteln, oder die Reparatur von Elektrogeräten.
Weitere Prominenten-Besuche
In den kommenden Tagen werden Sternsingergruppen weiteren bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Gesellschaft einen Besuch abstatten. Einen weiteren Höhepunkt bildet dabei der Besuch von königlichen Delegationen aus ganz Österreich (und einer Gruppe aus Südtirol) bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg am kommenden Samstag.
(kap – pr)
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