ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Stefanie Stahlhofen - Rom/Vatikanstadt

Die Veranstaltungsreihe „Climate talks“ hat die deutsche Botschaft in Rom gemeinsam mit der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl und der Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Internationalen Organisationen in Rom auf die Beine gestellt. Diesen Montag ging es in der Villa Almone um das Thema Klimawandel und Tourismus:

„Im Rahmen dieser Climate Talks sprechen wir ganz unterschiedliche Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel an, beispielsweise Klimawandel und Tourismus. Andere Abende hatten das Thema ,Ernährung und Klimawandel` - und demnächst haben wir einen Abend zum Thema ,Automobilindustrie und Klimawandel`.

Wir versuchen im Rahmen dieser Gespräche eine ganze Reihe von wichtigen Aspekten zu beleuchten - auch im deutsch-italienischen Gespräch - die mit dem Klimawandel zusammenhängen, weil es natürlich eine gewichtige gemeinsame Herausforderung ist", erklärt der deutsche Botschafter in Italien, Hans-Dieter Lucas, Radio Vatikan gegenüber. Den Weltklimagipfel der Vereinten Nationen, COP28, der diesen Donnerstag in Dubai beginnt, sieht Lucas als „ganz wichtige Etappe beim globalen Kampf gegen den Klimawandel":

Botschafter Hans-Dieter Lucas im Interview mit Stefanie Stahlhofen von Radio Vatikan/Pope

COP 28: wichtige Themen

„Es stehen ja wichtige Themen auf der Tagesordnung: Zunächst wird man sich mit der Frage einer globalen Bestandsaufnahme auseinandersetzen müssen. Man wird die Frage besprechen müssen, wie wir weiter auch CO2-Emissionen reduzieren. Wir müssen uns mit der Frage auseinandersetzen: Wie finanzieren wir eigentlich die Anstrengungen gegen den Klimawandel? Eine andere wichtige Frage ist: Was tun wir, um die Schäden und die Verluste auszugleichen, die gerade die vulnerabelsten unter den Ländern zu erleiden haben? Also eine ganze Fülle von Fragen. Aber ich denke, dass wir jetzt eine gute Chance haben, hier einen Schritt nach vorne zu tun. Jedenfalls wird Deutschland das Seine dazu beitragen, dass dieses COP28 auch ein erfolgreiches Treffen wird."

Der Papst bei COP28 

Am Weltklimagipfel COP28 will erstmals auch ein katholischer Papst teilnehmen. Papst Franziskus wird von Freitag bis Sonntag (1.-3.12 2023) nach Dubai reisen. 

„Der Papst ist natürlich eine Stimme, die global Beachtung findet. Sein Einsatz für das Thema Klimawandel ist ja seit seinen Enzykliken bekannt und anerkannt. Und sicherlich wird man das, was der Papst zu dem Thema zu sagen hat, mit größter Aufmerksamkeit zur Kenntnis nehmen", meint der deutsche Botschafter in Italien. Ähnlich sieht das auch Carmen Bizzarri. Die Italienerin ist Professorin für nachhaltigen Tourismus in Rom und wissenschaftliche Beraterin des italienischen Ministeriums für Tourismus. Sie meint, für Klimawandel müsse jeder einzelne sein Verhalten ändern. 

Professorin Carmen Bizzarri (rechts) im Interview mit Stefanie Stahlhofen von Radio Vatikan/Pope

„Dann sind aber auch die Regierungen und die Politik wichtig und auch der Papst, denn er kann auf das ethische Verhalten der Leute Einfluss nehmen. Wir können unser Verhalten ändern. Der Papst zeigt uns, welche Ethik und welchen Umgang die Menschen heute mit der Umwelt haben sollten."

Kirche hat viel zu Nachhaltigkeit zu sagen

Beim „Climate Talk" zum Thema „Tourismus und Klimawandel" war auch Harald Pechlaner. Der Südtiroler ist Professor für Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und berät die deutsche Bundesregierung in Berlin als Wissenschaftler beim Thema Tourismus, Wirtschaft und Klimaschutz:

„Ich denke, dass auch die Kirche zu Nachhaltigkeit viel zu sagen hat.  E s geht um die Frage: Welches Leben wollen wir zukünftig?  Wie wollen wir zukünftig leben?   Es geht um die Lebensführung, es geht um die Lebensstile. Wir erleben gerade große Transformationen in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, aber eben auch Kirche und Wissenschaft. Es geht um die große Frage: Was erleben wir gerade an Veränderungen? Und wie kann man es so gestalten, dass diese Veränderungen eben auch die Nachhaltigkeit als große Zielsetzung im Blick behalten?"

Professor Pechlaner kennt die und „Laudate Deum", die Papst Franziskus zum Thema Umweltschutz und Klimawandel verfasst hat und in denen der Papst einen Verhaltenswandel anmahnt. Der Wissenschaftler befürwortet, dass das katholische Kirchenoberhaupt nun auch zum Weltklimagipfel COP28 reisen will:

Professor Harald Pechlaner beim Climate Talk in Rom

„Das bedeutet, dass die Kirche sich zunehmend einmischt.  Das ist gut so!   Es geht um um die Suche nach einem Weg und nach Antworten. E s geht nicht nur um Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, sondern es geht um Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kirche.  Und ich würde sagen, weil ich von einer Universität komme, eben auch um Wissenschaft.  Wir haben uns alle auf den Weg gemacht.  Es gibt sehr große Veränderungen und wir müssen neue Wege finden, um die Welt auch für die Zukunft lebenswert zu erhalten und zu gestalten."

Climate Talk zum Thema Tourismus und Klimawandel in der Villa Almone am 27.11.2023

(vatican news - sst)