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Irme Stetter-Karp ist Sozialwissenschaftlerin; seit 2021 ist sie die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Irme Stetter-Karp ist Sozialwissenschaftlerin; seit 2021 ist sie die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken 

ZdK-Präsidentin: Froh, dass der Papst die „Initiative“ ergriffen hat

Die seit 2021 amtierende Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, findet es „sehr wertvoll“, dass der Papst für die Weltsynode einen Schritt dorthin gemacht hat, Frauen und allgemein Laien zu beteiligen. Es sei wichtig, dass diese bei der Synode „nicht nur irgendwie seitwärts im dritten Rang, sondern mit Stimmrecht“ mitmachen könnten, sagte die deutsche Sozialwissenschaftlerin am Montagabend im Gespräch mit uns.

Mario Galgano und Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Zunächst einmal freue sie sich, dass Papst Franziskus mit der Weltsynode die Initiative ergriffen habe, führt Stetter-Karp aus. Sie nahm am Montagabend im Deutschen Pilgerbüro in Rom an der Vernissage der Ausstellung „Die Bibel in Formen und Farben“ teil. 

Hier hören Sie das Interview mit Irme Stetter-Karp

Im Interview mit Radio Vatikan geht die ZdK-Präsidentin zunächst auf die Bedeutung der gegenwärtigen Weltsynode ein: Noch vor wenigen Monate sei es völlig unvorstellbar gewesen, was jetzt in der Synode zu sehen sei. „Immer wieder ist Papst Franziskus für eine Überraschung gut“, so Stetter-Karp. „Natürlich reicht dies alles nicht aus, für die Strecke, die wir noch vor uns sehen, für eine noch stärkere Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche weltweit, auch bei uns“, fügt sie an. Die Frauenfrage gehöre beispielsweise eminent dazu, „nicht nur auf unserem Kontinent“. In Deutschland warteten Katholikinnen und Katholiken schon seit der Würzburger Synode (1971-75) auf Antworten aus Rom.

„Immer wieder ist Papst Franziskus für eine Überraschung gut.“

Über Deutschland hinaus

Der Verband der katholischen Laien habe „viel gearbeitet“ auf dem Synodalen Weg, auch über Deutschland hinaus. „Ich war nie der Meinung, dass wir deutsche Rezepte für andere Länder hätten“, so Stetter-Karp. Das müsse jede Ortskirche für sich selber ausbuchstabieren. „Und wir waren auch immer der Meinung, dass wir uns als Teil der Weltkirche verstehen und unseren Beitrag einbringen wollen für eine gute, glaubwürdige Kirche, die es schafft, mit konkreten Handlungen Vertrauen wieder aufzubauen, was immens schwer ist nach dem Missbrauchsskandal.“

Irme Stetter-Karp
Irme Stetter-Karp

Deshalb sei sie froh um alle, die da vorgearbeitet hätten, etwa die Reforminitiative Wir sind Kirche, und sie habe „wirklich Respekt“ vor dieser „langen Geduld“, darauf hinzuarbeiten. Nun sei allerdings die römische Synode etwas anderes als der deutsche Synodale Weg, räumt sie ein.

Es sei beim Synodalen Weg nicht einfach gewesen, da die deutschen Katholikinnen und Katholiken nicht die Möglichkeit gehabt hätten, auf eine Weltsynode zu blicken und dazu Vergleiche zu erstellen. Die Initiative zum Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland sei von den Bischöfen ausgegangen: „Wir haben einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Anfrage der deutschen Bischöfe an uns mit Ja beantwortet“. Die Absicht habe darin bestanden, gemeinsam Antworten auf das Problem des Missbrauchs zu finden. „Dazu haben wir ,Ja' gesagt, auch wenn das natürlich auch ein Risiko barg“, so Stetter-Karp. Sie selber „und viele von uns“ seien weiterhin der Überzeugung, dass es richtig sei, jetzt Fenster aufzumachen.

(vatican news)

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17. Oktober 2023, 12:43