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München München  (AFP or licensors)

D: Europäische Rabbiner-Konferenz eröffnet Hauptsitz in München

Zum ersten Mal nach der Schoah eröffnet eine internationale jüdische Organisation ihren Hauptsitz in Deutschland. Am Dienstag wird der Umzug der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) von London nach München besiegelt. An der Eröffnung nehmen auch mehrere Vertreter der bayerischen Staatsregierung teil. Diese fördert künftig die Arbeit der CER mit ihren neun Beschäftigten jährlich mit 1,5 Millionen Euro.

Die neue Niederlassung befindet sich in einem modernen Büro- und Tagungskomplex in der Innenstadt, unweit des israelischen Generalkonsulats und der einstigen Parteizentrale der NSDAP, also der Nationalsozialisten. „Allen Antisemiten, Israelhassern und Extremisten wollen wir zeigen, wer am Ende der Geschichte siegt“, erläuterte Konferenzsprecher Oliver Rolofs die Standortentscheidung gegenüber der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Diese sei gerade auch wegen der NS-Vergangenheit Münchens gefällt worden.

Zugleich sei es „einmalig“, wie sich die Staatsregierung aktiv um die Ansiedlung der Konferenz der Europäischen Rabbiner in der bayerischen Landeshauptstadt bemüht habe. Dazu komme eine hervorragende Infrastruktur und eine sehr lebendige jüdische Gemeinde.

„Allen Antisemiten, Israelhassern und Extremisten wollen wir zeigen, wer am Ende der Geschichte siegt“

Von München aus will die CER die öffentliche Präsenz jüdischen Lebens stärken. Dazu zählen auch Weiterbildungsangebote für Rabbiner und ihre Frauen. Diese sollten in den Kultusgemeinden in ihrer Rolle gestärkt werden, erläuterte der Sprecher.

Hintergrund

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner zählt nach eigenen Angaben 800 aktive Mitglieder von Dublin bis Wladiwostok. An ihrer Spitze steht seit 2011 der ehemalige Moskauer Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt. Dieser musste nach Israel emigrieren. Er werde künftig etwa die Hälfte des Monats in München leben, sagte Rolofs. Ab dem Wintersemester lehrt Goldschmidt dort auch als Gastprofessor an der Technischen Universität. Inhaltlich werde sich der Rabbiner mit ethischen Fragestellungen im Zusammenhang mit neuen Technologien auseinandersetzen.

(kap/kna – mg)

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15. September 2023, 13:26