Schutz der Schöpfung: Mehr Tempo erforderlich
„Die Lage ist ernst, die Richtung stimmt, aber das Tempo ist viel zu langsam“, so der Augsburger Bischof Bertram Meier am Mittwoch in Würzburg. Vor allem die junge Generation empfinde diese Tatsache als fast verzweifelnd. Der Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität, gegen Armut und soziale Ungleichheit sei eine zentrale Aufgabe der internationalen Politik, so Meier weiter.
Wie Meier verwies auch der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung der Menschen, Kardinal Michael Czerny SJ auf die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Transformation. Umwelt- und Armutskrise müssten gemeinsam angegangen werden. Die Kirche hat dafür nicht zuletzt durch wichtige Impulse gegeben.
Der indische Kardinal Oswald Gracias wies darauf hin, dass seine Heimatstadt Mumbai in 30 bis 40 Jahren im Meer versinken werde, wenn die Erderwärmung ungebremst fortschreitet. Er erwähnte, dass sich der Zusammenschluss der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auseinandergesetzt habe.
Bischof Meier hob weiter die Aufgabe der Kirche hervor. Sie müsse in allen Bereichen - vom Gebäudemanagement bis zur Liturgie - nachhaltig werden und sich für Benachteiligte starkmachen, die schon jetzt unter den Folgen der Erderwärmung und der Armutskrise litten. Zudem sei es Aufgabe der Kirche, globale Gerechtigkeit einzufordern.
Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik unterstrichen die Rolle der Zivilgesellschaft. Die Regierenden seien bei der Umsetzung der Transformation auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen.
Organisiert wurde die dreitägige Veranstaltung von der Konferenz Weltkirche. Sie versammelt die wichtigsten Akteure der katholischen Kirche in Deutschland, darunter internationale Hilfswerke, Missionsorden und Bistümer. Diskutiert wurden unter anderem die Aufgaben der Kirche im Kontext der sozial-ökologischen Transformation.
(pm – pr)
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