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Benno Elbs, Bischof von Feldkirch in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó Benno Elbs, Bischof von Feldkirch in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó 

„Zukunft der Kirche in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó liegt in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó“

Der Bischof von Feldkirch, Benno Elbs, widerspricht der Einschätzung, dass die Zukunft der katholischen Kirche in Afrika und Asien liegt. Natürlich mache es Sorge, wenn es im Westen weniger Priester und übrigens auch weniger Theologinnen gebe, aber Kirche könne „nur gelebt werden“, und „die Zukunft der Kirche in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó liegt in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó“, sagte Elbs, der seit genau zehn Jahren Bischof ist, im Gespräch mit uns.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Zuletzt hatte der kongolesische Kardinal Fridolin Ambongo Besungu geäußert, in Europa seien die Kirchen „leer“, die Zukunft der Kirche liege ganz offensichtlich in Afrika, wo es überall junge Menschen gebe. Bischof Elbs kann der Rede von „reicher Kirche ist gleich Glaubensschwund“ nicht viel abgewinnen.

„Wenn ich in Rom sitzen würde, würde ich mich wahrscheinlich auch fragen: Wo ist die Kirche lebendig, wo wächst sie stärker? Dann käme ich vielleicht auch zu dieser Diagnose. Ich sitze aber in Österreich und sage: Die Zukunft der Kirche in Österreich liegt in Österreich. Wir können Kirche nur leben – und das versuchen wir in Österreich. Bei uns in Vorarlberg macht man die Firmung mit 17 Jahren, und bei einer Vorbereitung mit 80, 90 Firmlingen hat mich eine Jugendliche gefragt: Herr Bischof, was tun Sie gegen den Untergang der Kirche? Da habe ich gesagt: Euch firmen! Sie haben ein bisschen konsterniert geschaut, damit haben sie nicht gerechnet. Aber darum geht es. Die Zukunft der Kirche in Vorarlberg oder in Wien hängt an den Jugendlichen, an den Menschen in Vorarlberg oder in Wien. Es ist schön, sich von anderen bereichern zu lassen im Blick auf Afrika. Aber als Bischof in Österreich teile ich diese Aussage nicht.“

Hier zum Hören:

Weniger Priester, weniger Theologiestudierende: eine große Sorge

Elbs war vor zehn Jahren der erste Bischof, den Papst Franziskus für den deutschsprachigen Raum ernannte. In dieser Zeit sei die Kirche im Westen sicherlich „kleiner“ geworden, räumte der Feldkircher Bischof ein. „Wenn ich von einer Sorge reden will, dann ist es schon auch die Frage des Fachkräftemangels in der Kirche. Wir haben natürlich überall Fachkräftemangel, aber eben auch bei Priester- und Ordensberufungen, wie auch bei theologischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei Theologiestudierenden. Das ist in allen Diözesen Thema. Wir versuchen, viel durch ehrenamtliches Engagement zu stützen. Aber diese Sorge ist schon groß.“

Elbs ist in der österreichischen Bischofskonferenz für Caritas zuständig. Die Kirche der Zukunft werde aus seiner Sicht „prophetischer“ sein müssen, „auch aufgrund der vielen weltpolitischen Fragen wie Flucht oder Klima, Teuerung, Armut. Und ich glaube, dass die Kirche auch hier sehr profiliert auf der Seite derer stehen muss, deren Stimmen nicht gehört werden. Wenn wir die die Kirche und die Welt auch aus der Sicht der Armen sehen, dann haben wir auch einen anderen Blick auf viele Fragen.“

Laien-Stimmrecht bei der Synode: â€žAbsolut richtig“

„Wichtig“ und „absolut richtig“ findet der Feldkircher Bischof die Entscheidung von Papst Franziskus, bei der kommenden Weltsynode im Oktober in Rom Laien und darunter Frauen ein Stimmrecht einzuräumen. Der Papst habe hier „den theologischen Grundsatz des sensus fidelium ernst“ genommen, also den unfehlbaren Glaubenssinn des Volkes Gottes insgesamt. Getaufte, die ihren Glauben „in der Spiritualität leben“, hätten der Kirche viel zu geben, sagte Elbs. „Ich glaube, dass die Weisheit von diesen Menschen genau so entscheidend ist für einen guten Weg in die Zukunft der Kirche wie die von irgendeinem gescheiten Theologen. Und deshalb finde ich es absolut richtig, wenn das ganze Volk Gottes, theologisch gesagt, in den Entscheidungsprozess, in die Diskussion hineingenommen wird.“ Synodalität heiße für ihn, so Elbs weiter, „im Austausch sein, im Gespräch sein, wissend, dass ich vielleicht einen Teil der Wahrheit erkenne und dass der andere Mensch einen anderen Teil erkennt. Wenn ich mich um ein großes Bild bemühe, muss ich auch alle diese Dinge berücksichtigen und deshalb: Ich finde das eine sehr wichtige Entscheidung.“

„Ich glaube, Jesus hat ein therapeutisches Herz“

Bischof Benno Elbs hat auch eine Ausbildung zum Psychotherapeuten. Diese hilft ihm, wie er in unserem Interview sagte, in den vielen persönlichen Begegnungen mit Menschen, aber auch in Krisengesprächen, „im Suchen von Konsens in Form von Lösungen miteinander“. Er sieht auch eine Parallele zwischen Seelsorge und Psychologie.

„Ich glaube, Jesus hat ein therapeutisches Herz. Jesus hat Menschen aufgerichtet. Wenn Menschen mit ihm in Kontakt waren, waren sie nachher glücklicher und besser beieinander als vorher. Jesus hat ein therapeutisches Herz - und das ist auch mein Zugang, dass die Priester, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter therapeutische Herzen haben sollen für die Menschen. Da hilft eine Ausbildung, um vielleicht auch die Grenzen zu sehen, und um auch jemandem in kritischen Lebenssituationen auch wirklich weiterzuhelfen. Und das macht große Freude.“

Mit dem Landeshauptmann in Rom

Elbs war dieser Tage zusammen mit dem Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) in Rom, der bereits länger als der Bischof im Amt ist. Am Mittwoch nahmen beide an der Generalaudienz mit Papst Franziskus teil.

(vatican news)

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04. Mai 2023, 16:08