ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Manfred Scheuer, Bischof von Linz, bei einer Predigt (Archivbild) Manfred Scheuer, Bischof von Linz, bei einer Predigt (Archivbild) 

Ö°ì³Ü³¾±ð²Ô±ð-Gottesdienst in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó: Gemeinsam für Frieden

Zur Gebetswoche für die Einheit der Christen ist an diesem Sonntag in Wels ein TV-Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó (ÖRKÖ) gefeiert worden. Der Gottesdienst in der katholische Kirche St. Franziskus in Wels wurde live auf ORF2 und im ZDF übertragen. Mit der Gemeinde feierten u.a. der armenisch-apostolische Bischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Tiran Petrosyan, Manfred Scheuer und die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler.

„Jesus Christus ist der Friede in Person", so Bischof Scheuer in seiner Predigt: „Friede, Versöhnung, Heilung, Entgiftung sowie Überwindung all dessen, was die Menschen voneinander trennt, Aufhebung aller Feindschaft unter ihnen und den Völkern - das ist das Erlösungswerk Jesu." Und es sei Auftrag der Kirchen, „Gottes Friedensbewegung auf der Erde zu sein".

Der Bischof räumte ein, „dass die Wirklichkeit oft anders aussieht". Es gebe keine Religion, auch keine Weltreligion, die in ihrer Beziehung zu Gewalt und Krieg praktisch frei von Zweideutigkeit wäre. „Das erleben wir äußerst schmerzhaft seit etwa einem Jahr beim Krieg in der Ukraine. Das gilt aber auch auf vielen anderen Ebenen. Angefangen bei kleinen christlichen Gemeinschaften, Pfarrgemeinden bis hin zur größeren Kirchenstruktur", so Scheuer: „Bei weitem geht es nicht immer friedlich zu."

„Gottes Friedensbewegung auf der Erde sein“

Konfessionsübergreifender Auftrag

Die christliche Rede von Frieden und Versöhnung dürfe aber nicht auf das religiös verinnerlichte Verhältnis des Einzelnen auf Gott reduziert werden, warnte der Bischof. Er verwies auf Papst Johannes XXIII., der vier Voraussetzungen bzw. Säulen des Friedens benannt habe: Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit. Friede im Sinne Jesu Christi heiße dabei: „Überwindung von Feindschaft, Transformation der Gegensätze in eine fruchtbare Spannung und Vielfalt, Zusammenführung getrennter oder verfeindeter Parteien und Gruppen." Das sei ein konfessionsübergreifender Auftrag: „Eine Kultur des Dialogs, des aufeinander Hörens und voneinander Lernens, der Versöhnungsbereitschaft und der Gewaltlosigkeit kann von den Kirchen ihren Ausgang nehmen." Scheuer hob zudem hervor, dass hier in den ökumenischen Bemühungen der letzten Jahrzehnte auch schon einiges geschehen sei.

Neben Scheuer, Petrosyan und Bachler standen dem Gottesdienst auch Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer, Leitende Seelsorgerin der Pfarre St. Franziskus, der emeritierte altkatholische Bischof Johannes Okoro, Doreen Ighama, Kirchenvorständin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich, sowie Diakon Nemanja Micic von der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Wels vor.

Hintergrund

Der TV-Gottesdienst fand im Rahmen der heurigen Gebetswoche für die Einheit der Christen (18.-25. Jänner) statt. Weltweit wird in diesen Tagen über alle Konfessionsgrenzen hinweg für die Überwindung von Spaltung, Ungerechtigkeit und Ausgrenzung gebetet. Der ÖRKÖ veranstaltet den Gottesdienst gemeinsam mit der Diözese Linz und der örtlichen Gemeinde.

Die Kollekte beim Gottesdienst kam von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen in Guatemala zugute. Das Hilfsprojekt der Organisation "MIRIAM Verein zur intellektuellen Förderung von Frauen" ist das heurige soziale Jahresprojekt des ÖRKÖ.

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) gehören 17 Kirchen an: die Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, der Bund der Baptistengemeinden und die Neuapostolische Kirche sind "Mitglieder mit beratender Stimme". Weitere Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus.

(kap - sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

22. Januar 2023, 16:16