D: ¶Ù¾±Ã¶³ú±ð²õ±ð Limburg mit zehn neuen Leitlinien zu Sexualität
Die Referentin für Familienbildung in der Diözese, Katharina Döring, sagte laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstagabend bei einer Online-Veranstaltung, zentral sei in den Leitlinien „Sexualpädagogische Kompetenz“ die Aussage: „Es gibt eine Vielfalt in der sexuellen Identität und Orientierung.“ Ein wertschätzender Umgang mit diesen Unterschiedlichkeiten und mit Diversität solle „in den Pfarreien und Einrichtungen des Bistums aktiv gefördert werden“.
Zudem sei die Wahl der Lebensform von Menschen als Ergebnis einer persönlichen Entscheidung zu respektieren. Es sei „anzuerkennen, wenn Partnerinnen und Partner in gegenseitiger Treue und Fürsorge Verantwortung füreinander übernehmen“. Döring zitierte weiter aus den Leitlinien: „Darüber hinaus begrüßen wir es, wenn Paare ihre Partnerschaft unter den Segen Gottes zu stellen wünschen.“
Die vatikanische Glaubenskongregation (heute: Dikasterium für die Glaubenslehre) hat im März 2021 klargestellt, dass Paaren aus Personen des gleichen Geschlechts kein offizieller kirchlicher Segen erteilt werden dürfe. Das sei keine ungerechte Diskriminierung und „kein Urteil über die Person". Eine Segnung homosexueller Paare sei „unerlaubt".
„Gewaltiger Unterschied“
Die neuen Leitlinien markierten einen „gewaltigen Unterschied“ zur bisher vielfach praktizierten kirchlichen Haltung zur Sexualität, sagte Döring. Jeder solle damit offen umgehen können und sich in den Gemeinden damit angenommen und aufgehoben fühlen. „Wir wollen dahin kommen, dass es eine Selbstverständlichkeit wird, über seine sexuelle Orientierung zu sprechen, ohne irgendwelche Sorgen haben zu müssen“, sagte Döring. „Man soll bei uns auf Menschen treffen, die sagen: Es ist gut, wie du bist.“
Döring setzt die Leitlinien in der Diözese um. „Die Leitlinien sind offiziell - sie sollen in Einrichtungen und Pfarreien des Bistums umgesetzt werden“, sagte sie. Es handele sich um ein Arbeitspapier etwa für Familienbildungsstätten, die eigene Angebote angesichts der Leitlinien anpassen könnten.
Bedenken aus Rom
Im 2020 vorgestellten Limburger Missbrauchsgutachten wie auch in der deutschlandweiten MHG-Studie von 2018 war die klassische katholische Sexualmoral als ein Risikofaktor für sexualisierte Gewalt durch Kleriker bezeichnet worden. Die zehn Leitlinien sollen in der Diözese Limburg „sexualpädagogische Kompetenz stärken und Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt und Grenzverletzungen minimieren“, so die Diözese.
Der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Luis Ladaria, hatte im November letzten Jahres bei einem Treffen mit deutschen Bischöfen ausdrücklich davor gewarnt, „das Geheimnis der Kirche auf eine bloße Machtinstitution zu reduzieren oder die Kirche von vornherein als eine strukturell Missbrauch hervorbringende Organisation zu betrachten, die so schnell wie möglich unter die Kontrolle von Oberaufsehern gebracht werden muss“. Ladaria mahnte außerdem, die Sexuallehre der Kirche dürfe nicht einfach als überholt dargestellt werden. Und weiter fügte Ladaria an:
„Der allgemeine Eindruck, der sich aus der Lektüre der Texte des Synodalen Wegs in dieser Hinsicht ergeben könnte, ist, dass es auf diesem Gebiet der kirchlichen Lehre fast nichts zu retten gebe. Alles müsse geändert werden. Wie kann man da nicht an den Eindruck denken, den all dies auf so viele Gläubige hat, die auf die Stimme der Kirche hören und sich bemühen, ihre Leitlinien für ihr Leben zu befolgen? Sollen sie vielleicht denken, dass sie bisher alles falsch gemacht haben?“
(kap/kna/vatican news – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.