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Das Erzbistum wolle so „Paaren eine frei zugängliche, jederzeit erreichbare Möglichkeit bieten, die eigene Beziehung einzuschätzen und zu verbessern“, erklärt Bettina Zenner. Die Diözesanbeauftragte für Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Erzdiözese Freiburg hat das Projekt inhaltlich gestaltet. „Durch den sehr niedrigschwelligen Zugang über das Internet, ohne Anmeldung und ohne Beraterin und Berater, hoffen wir, Hemmungen und Barrieren abzubauen und mehr Menschen unterstützen zu können. Das Portal versammelt eine Reihe von Trainings, die Paare nutzen können, bevor es zu spät ist.“

Das Angebot ist über die Internetseite  erreichbar und richtet sich laut dortiger Information an â€žalle Paare. Ob Sie verheiratet sind, in einer Partnerschaft ohne Trauschein leben, ob Sie als Mann und Frau, Mann und Mann, Frau und Frau oder divers gemeinsam durchs Leben gehen", und biete eine â€žneutrale Einschätzung" zur Partnerschaft.

Wissenschaftliche Auswertung und Tipps

In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschule Freiburg wurde für das digitale Angebot ein Fragebogen entwickelt, anhand dessen Paare eine Einschätzung erhalten, wie gut ihre Beziehung funktioniert und wo sie noch Entwicklungspotenzial haben. Prof. Dr. Christian Roesler erstellte diese Fragen auf Basis seiner bisherigen Paarstudien. Er erklärte zu seinem Vorgehen: „Unsere Fragen fußen auf langjährigen Studien und Erfahrungswerten. Wer den Fragebogen ausfüllt, erhält ein Ergebnis, wie die Beziehung im Vergleich zu allen anderen steht, z.B. ob die Beziehung relativ unbelastet ist und gut läuft, es an einigen Stellen schwierig ist oder eine individuelle Beratung dringend angeraten ist.“

Mit dem Ergebnis erhalten die Nutzerinnen und Nutzer automatisch Hinweise, wie sie ihre Beziehung verbessern können – oder dass eine Paarberatung sinnvoll sein könnte. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. 

Kontakt für persönliche Beratung

Daran angeschlossen ist eine Hotline, die den direkten Kontakt zur Beratung ermöglicht. „Die hinterlegten Programme und praktischen Tipps sind speziell auf die Bedürfnisse der Paare ausgerichtet und wurden vielfach in der Praxis getestet“, erklärt Zenner. „Wir können nicht nur eigene Programme zur Beziehungspflege anbieten, sondern auch Programme, die in der Paarberatung den aktuellen Wissensstand widerspiegeln.“ 

Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Erzdiözese Freiburg ist ein psychologischer Fachdienst der Pastoral, der unter anderem in schwierigen Lebenslagen unterstützend tätig ist. Mit insgesamt 15 über die Erzdiözese Freiburg verteilten Beratungsstellen werden jährlich um die 40.000 Stunden Beratungsgespräche geführt.

Anonymisierte Nutzung für Forschung

Geben die Nutzerinnen und Nutzern des Lotsenportals ihr Einverständnis, werden die Ergebnisse ihres Fragebogens laut der Pressemitteilung anonymisiert an die Katholische Hochschule Freiburg weitergegeben. „Die ausgewerteten Ergebnisse werden wieder in die Forschung zurückfließen und unsere bisherigen Erkenntnisse präzisieren können“, erläutert Roesler dazu.

(pm - sst)