ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Kinder als Detektive im Vatikan, diese Kombination hat man vielleicht nicht sofort parat. Aber: „Warum eine solche Geschichte nicht auch einmal im Vatikan spielen lassen, mit vatikanischen Kindern als Protagonisten, die es ja nun mal gibt - und das zu verbinden mit Informationen über den Vatikan, ohne dass diese aufdringlich sind oder eine bestimmte Färbung haben. Das war der Grundgedanke, warum ich dieses Buch geschrieben habe“, erklärt uns der Autor Nersinger, der sich vor allem als Historiker einen Namen gemacht hat.

Im Mittelpunkt des Buches stehen zwei Geschwisterpaare, die Kinder des Päpstlichen Gendarmeriechefs und die Kinder des Kommandanten der Schweizergarde. Durch die Freundschaft der Kinder entsteht eine Brücke zwischen den Sicherheitsorganen. Das ist kein Zufall, erklärt der Autor: „Ich kenne die beiden Sicherheitsorgane, also Gendarmerie und Schweizergarde, ganz gut und da habe ich mir gedacht, das passt in das Metier einer Detektivgeschichte. Ein Nebengedanke war auch, dass diese Sicherheitsorgane manchmal in Konkurrenz sind - manchmal auch nicht nur in positiver Konkurrenz, da gibt es manchmal Spannungen. Und so dachte ich, warum versuche ich nicht einmal, über die Kinder der beiden Kommandanten etwas Versöhnung, Verständnis füreinander zu schaffen, zu zeigen, dass diese beiden Organisationen sehr wichtig ist und wie sie auch positiv miteinander wirken können“.

Rätsel und Myeriöses

Alles fängt damit an, dass die Kinder von ihren Eltern zu einer Führung durch den Vatikan geschickt werden. Eigentlich haben sie so gar keine Lust darauf. Aber während der Tour geschehen rätselhafte Dinge. Ein geheimnisvolles Licht in der Nekropole unter dem Petersdom und ein heimlich übergebener Umschlug mit verschlüsselter Botschaft wecken das Interesse der Kinder. Was auf dem Zettel steht und was es mit den anderen mysteriösen Begebenheiten auf sich hat, versuchen die Kinder herauszufinden. Sie gründen einen Geheimbund mit dem Namen „Vatican Kids“. Ein Kinderbuch, das im Vatikan spielt – das kommt nicht besonders oft vor.

„Ich denke, wenn man solche Informationen in ein Abenteuer und dann auch noch in eine Detektivgeschichte packt, dann ist das für junge Leute interessanter, als wenn sie das einfach nur zu Lesen bekommen. Wenn dazu auch der Versuch gemacht wird, diese Geschichte humorvoll und verständlich darzubringen, dann ist das eine Chance, diese Orte und diese Besonderheiten des Vatikans (kindgerecht) näher zu erklären", führt Nersinger aus.

Frauen bei der Gendarmerie

Im Buch machen sich die Kinder auf den Weg zu öffentlichen, aber auch zu nicht allzu einfach zugänglichen Orten des Vatikans. Allen voran Pia, die später einmal Generalinspektorin der Gendarmerie werden will. Das ist zwar ein Posten, der bis dahin immer mit Männern besetzt wurde. Aber davon will sie sich nicht aufhalten lassen. Dazu meint Nersinger: „Ich denke, wir haben große Fortschritte gemacht, was die Frauenfrage in der Kirche angeht. Ich gebe immerhin mal die Möglichkeit und ich trage sie vor und ich denke, das ist durchaus von der heiteren Seite zu betrachten, aber es lässt natürlich durchaus die Möglichkeit offen, ob es zukünftig bei der Gendarmerie einmal so sein kann." 

Die jungen Detektive setzen alles daran, den geheimen Inhalt aus dem Umschlag zu entschlüsseln. Sie müssen sich aber in Acht nehmen, denn sie werden beobachtet. Plötzlich geraten sie selbst in Gefahr, als eine Vespa aus dem Vatikan herausrauscht und eines der Kinder umstößt. Der weitere Verlauf der Ermittlungen, und ob die geheime Botschaft letztlich geknackt werden kann, darf selbst im Buch nachgelesen werden.

Auf einen Blick

Das Buch: „Die Vatican-Kids: Vier Spürnasen im Einsatz“ von Ulrich Nersinger ist im Juli 2022 im Petra Kehl Verlag erschienen, hat 160 Seiten und ist für die Zielgruppe von Kindern im Alter von 9-13 Jahren geschrieben. Das Buch kostet etwa 13€ und beinhaltet einen Glossar im hinteren Bereich, der Fachausdrücke erklärt.

 (vatican news – sm)