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ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp  

Benedikt-Brief: Gemischte Reaktionen

Die persönliche Stellungnahme des emeritierten Papstes zum Münchner Missbrauchs-Gutachten ruft weiter gemischte Reaktionen hervor.

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz DBK, Bischof Georg Bätzing hatte den Brief von Benedikt XVI. positiv aufgenommen:  „Dafür bin ich dankbar und dafür gebührt ihm Respekt", schrieb Bätzing auf Twitter. Auch Kardinal Reinhard Marx hatte die persönliche Stellungnahme des emeritierten Papstes, seines Vor-Vorgängers im Amt des Erzbischofs von München-Freising, begrüßt.

Als â€žZeugnis der Wahrhaftigkeit" wertete den Brief der Präsident der Stiftung Benedikt XVI./Josef Ratzinger, Pater Federico Lombardi. Der emeritierte Papst nehme sich nicht von der Schuld aus, die die Kirche auf sich geladen habe, betonte der ehemalige Vatikansprecher gegenüber Pope. Ähnlich äußerte sich der Präsident der päpstlichen Kinderschutzkommission, Kardinal Séan Patrick O'Malley. Benedikt habe „eine intime Beschreibung des Dramas seines eigenen Gewissens gegeben, das durch ein Leben im Dienst für Gott und sein Volk geprägt ist“, so der Erzbischof von Boston.

Grundsätzlich gut, aber

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp merkte an, Benedikt XVI. bleibe in seinem Brief „relativ allgemein“ und überzeuge „leider nicht“. Die Präsidentin des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus vermisst darin „Empathie gegenüber den Betroffenen“.

Der Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz bezeichnete Benedikts Bitte um Verzeihung gegenüber dem Domradio Köln grundsätzlich zwar als „gut“ und würdigte die damit verbundene „erhebliche Selbstreflektion“. Für Johannes Norpoth kommt der Schritt aber „deutlich zu spät“ und ist keine „persönliche Verantwortungsübernahme“ des emeritierten Papstes.

Deutsche Kommentatoren bemängelten mehrfach, Benedikt XVI. habe seinen Teil der Verantwortung nicht konkret genug benannt. „Schuld ohne Verantwortung“ titelte etwa das Portal katholisch.de. Dass Benedikt den Brief mit einer Danksagung an seine Mitarbeiter begann und nicht mit der Ansprache der Betroffenen, sorgte mehrmals in Reaktionen mehrmals für Erstaunen.

Was hilft Betroffenen bei Aufarbeitung weiter?

Der Essener katholische Bischof Franz-Josef Overbeck befürchtet, dass Benedikts Worte „den Betroffenen in ihrem Aufarbeitungsprozess wenig weiterhelfen“. Die Sicht der Betroffenen „sollte bei der Aufklärung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ein großes Gewicht haben“, sagte Overbeck der katholischen Wochenzeitung „Neues Ruhrwort“.

In Rom bezeichnete Erzbischof Georg Gänswein den persönlichen Brief des emeritierten Papstes als „Bild seiner moralischen und intellektuellen Aufrichtigkeit“. „Als er ihn schrieb, dachte er an die Opfer von Missbrauch“, so Gänswein gegenüber „Corriere della sera“. Der Privatsekretär sieht die Kritik an Benedikt XVI. als „Strömung, die seine Person und sein Werk wirklich zerstören will“.

Der Erzbischof von Prag, Kardinal Dominik Duka, sieht sogar „eine weltweite Medienkampagne“ gegen den emeritierten Papst in Gang. Der Missbrauchsbericht von München habe dafür eine Grundlage geliefert, schreibt Duka in einer Stellungnahme gegenüber der „Tagespost“.

(vatican news/diverse - pr)

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09. Februar 2022, 13:24