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D: Kirchenkrise belastet auch Seelsorger

Angesichts der derzeitigen Krise der katholischen Kirche hadern auch Seelsorger mit ihrer Kirche.

Der Frust habe in den vergangenen Jahren „deutlich zugenommen, vor allem 2021“, sagte Corinna Paeth, Leiterin des Recollectio-Hauses in Münsterschwarzach, der Katholischen Nachrichtenagentur. Priester und andere Mitarbeitende in der Seelsorge können sich dort eine Auszeit nehmen. „Klerikalismus und Macht, Unterdrückung und Überforderung sind Themen, die schon länger da sind“, so die Expertin. Manch einer fühle sich „völlig erschöpft“ und könne sich „nicht mehr mit der Kirche identifizieren“.

Große Belastung und dann noch Missbrauch

Paeth sagte, sie beobachte einen „Dominoeffekt“: So seien die Anforderungen an Pfarrer in den letzten Jahren durch Zusammenlegung von Pastoral- und Seelsorgebereichen sowie herausfordernde Verwaltungsarbeit gestiegen. Viele hätten kaum noch Zeit zum Regenerieren. Kämen dann noch die Machtfrage und Missbrauchsthematik in jener Institution hinzu, die sie repräsentierten, „dann werden die Selbstzweifel noch größer“.

„Priester haben kaum noch Zeit zum Regenerieren“

Das Erzbistum Freiburg hat unlängst eine wissenschaftliche Untersuchung zu Zufriedenheit und Problemen von katholischen Priestern auf den Weg gebracht. Für die psychologische Studie, für die Anonymität garantiert wird, wurden die rund 840 aktiven und Ruhestandsgeistlichen des Erzbistums angeschrieben. In dem rund 60 Fragen umfassenden Fragebogen geht es unter anderem um den Umgang mit dem Zölibat, Einsamkeit, psychische Krisen und Belastungen, aber auch sexuelle Orientierung.

(kna – sk)
 

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27. Januar 2022, 12:02