Schweiz: „Es geht nicht nur um die Politiker, sondern um uns”
„Wahrscheinlich denken wir alle ziemlich spontan, dass unsere Politiker diese Worte von Franziskus beherzigen sollten“, so Bischof Bonnemain. Aber es gehe nicht nur um die Politiker, sondern um alle Menschen. „Auch wir alle neigen dazu, sofortige Resultate erzielen zu wollen, den Überblick zu haben, vollendete Ergebnisse zu erreichen. Wir versuchen oft um jeden Preis etwas zu genießen, zu besitzen, zu beherrschen, zu verstehen, zu überblicken“, erläuterte der Churer Bischof in seiner . Das bringe jedoch viel Stress mit sich, „manchmal viel Frust und alles andere als Gelassenheit“. Gott aber habe mit seiner Menschwerdung „einfach einen Prozess eröffnet“. Dann sei er sich wieder zurückgezogen, „überzeugt, dass dieser Prozess nach und nach Wirkung erzielen würde“. Der Prozess Christentum laufe deshalb weiter. „Wir sollten alles Gott anvertrauen. Er ist ein Experte in Investitionen, er ist der beste Verwalter des Lebenskapitals“, so Bischof Bonnemain.
Alles andere als vollendet
Die Heilsgeschichte sei nämlich alles andere als vollendet. Es brauche Menschen, „die sich gerne daran beteiligen, nicht ungeduldig werden und nicht sofort Ergebnisse sehen wollen“. Es brauche Menschen, die großzügig ihr Leben investieren würden und solche, „die den Samen der Verfügbarkeit und des Dienstes säen und auch solche, die Unannehmlichkeiten und Schmerzen – sozusagen als Düngemittel für das Wachstum – ebenfalls einsetzen“. Mit einer solchen Einstellung werde der neugeborene Gott, „ohne dass wir es kaum merken“, in uns und mit uns wachsen.
Abschließend bat er die Gläubigen, sich dafür zu entschließen, „etwas in Bewegung zu setzen, ohne vielleicht selber die Resultate betrachten zu können“. Auf diese Weise hätten wir „eine gute weihnachtliche Entscheidung getroffen“. „Weihnachten war nur der Anfang einer neuen guten Geschichte“, sagte der Bischof von Chur in seiner Weihnachtspredigt.
(pm bistum chur – mg)
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