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Soldaten im indischen Distrik Mon im Nagaland Soldaten im indischen Distrik Mon im Nagaland 

D: Forderungen an neue Bundesregierung

Das katholische Hilfswerk missio Aachen warnt vor dem Erstarken populistischer und autoritärer Regierungen im Globalen Süden, die Menschenrechte missachten und verletzen. „Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung in ihrer Asienpolitik dieses Problem zum Thema macht,“ sagte missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.

„In Asien zum Beispiel leiden unter dieser Entwicklung immer stärker die Angehörigen von ethnischen und religiösen Minderheiten. Hass und Gewalt nehmen zu. Das macht uns große Sorgen“, so Pfarrer Bingener. Er wies auf die jüngsten Entwicklungen in Myanmar, Indien oder auf den Philippinen hin. „Das Militärregime in Myanmar geht mit immer größerer Brutalität gegen christliche und muslimische Gemeinschaften im Land vor. Es zerstört zum Beispiel Kirchen oder kirchliche Gesundheitseinrichtungen, in denen Menschen mit Corona-Erkrankungen behandelt werden“, sagte Pfarrer Bingener. „Auch die aktuellen Schauprozesse eines Sondergerichts der Militärregierung gegen die Friedensnobelpreisträgerin, frühere Regierungschefin und Außenministerin Aung San Suu Kyi und den früheren Präsidenten Win Myint darf die internationale Staatengemeinschaft nicht einfach so hinnehmen“, forderte Pfarrer Bingener.

Zunahme hindu-nationalistischer Gewalt in Indien

In Indien beobachtet missio Aachen die weitere Zunahme hindu-nationalistischer Gewalt unter der populistischen Regierung Narendra Modi und seiner Partei BJP gegen Christen, Muslime und die Anhänger traditioneller Religionen vor allem aus indigenen Gemeinschaften. „Die BJP versucht in von ihnen geführten Bundesstaaten, sogenannte Konversionsgesetze durchzusetzen, um die Rechte von Christen, Muslimen und Anhängern traditioneller Religionen weiter einschränken zu können“, so Pfarrer Bingener. „Menschenrechtler in Indien befürchten, dass die hindu-nationalistische Bewegung den säkularen Charakter der Verfassung der größten Demokratie der Welt aushebeln will“, berichtete Pfarrer Bingener weiter.

Außergerichtliches Töten und Hassrede auf den Philippinen

Nicht zuletzt bereitet missio Aachen die Menschenrechtslage auf den Philippinen große Sorgen. „Die autoritäre Regierung Dutertes verletzt durch die Praxis des außergerichtlichen Tötens im vermeintlichen Kampf gegen Drogenkriminalität und das Einschüchtern von politischen Gegnern durch Hassrede in Sozialen Medien elementare Menschenrechte“, sagte Pfarrer Bingener. „Viele unserer kirchlichen Partnerinnen und Partner in dem mehrheitlich christlichen Land leiden unter diesem Regime und seiner Gewaltpraxis“, so Pfarrer Bingener weiter.

Wie arbeitet missio Aachen?

Das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen gehört zu rund 100 Päpstlichen Missionswerken weltweit und fördert die katholische Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien. missio Aachen verfügte 2020 über ein gesamtes Projekt- und Kampagnenvolumen von rund 45,42 Millionen Euro. missio Aachen förderte in 68 Ländern 981 Projekte der Kirche des globalen Südens in der Ausbildung, Seelsorge, kirchlichen Sozialarbeit, im interreligiösen Dialog, für den Unterhalt und für Akuthilfen. Gleichzeitig fördert missio Aachen durch Kampagnen, Lobbyarbeit und Gebetssolidarität das weltkirchliche Bewusstsein in Deutschland, um den Anliegen der Menschen und der Kirche im globalen Süden Gehör zu verschaffen. Insgesamt verfügte missio Aachen 2020 bei den Ein- und Ausgaben über einen Haushalt von rund 51,2 Millionen

(pm – mg)

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09. Dezember 2021, 11:50