D: Bischof Meier trifft General-Sekretär des Hohen Komitees für Geschwisterlichkeit
Wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilte, nahmen an der Begegnung zwischen Bischof Meier und Richter Abdelsalam auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, sowie der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime (KRM) und ZMD-Generalsekretär, Abdassamad El Yazidi, teil.
Bei dem Gespräch würdigte Bischof Meier demnach die wichtige Rolle, die Richter Abdelsalam bei der Vorbereitung des Dokuments von Abu Dhabi gespielt habe. Zwar habe es „einige Hürden und Hindernisse“ zu überwinden gegeben, aber der Weg habe „sich gelohnt“: „Das Abu-Dhabi-Dokument wird für lange Zeit das zentrale Referenzwerk sein, wenn es um die gemeinsame Friedensverantwortung von Christen und Muslimen geht.“
In diesem Zusammenhang betonte der Bischof als wesentliche Botschaft des Dokuments, dass Gott alle Menschen „mit gleicher Würde“ erschaffen habe: „Auf der Grundlage dieser gemeinsamen Überzeugung rufen der Papst und der Großimam Christen und Muslime dazu auf, einander als Brüder und Schwestern anzuerkennen, sich im Alltag für eine Kultur des Friedens und der Toleranz zu engagieren, die Menschenrechte zu verteidigen, Gewalt und Hass zu überwinden.“
Gemeinsames Engagement von Christen und Muslimen
Zudem verwies Bischof Meier auf den engen Zusammenhang zwischen dem und der Enzyklika , an deren öffentlicher Präsentation im Vatikan Richter Abdelsalam ebenfalls beteiligt war: „Der Papst selbst hat seine Enzyklika als katholische Fortschreibung der Themen des Abu-Dhabi-Dokuments charakterisiert. Er ermutigt uns dazu, mit anderen Menschen in Beziehung zu treten, uns zu vernetzen, mit konkreten Akten der Solidarität dem Wohlergehen unseres gemeinsamen Hauses zu dienen.“
Ein Fokus des Gesprächs sei auch darauf gelegen, wie sich die Anliegen des Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen mit bereits bestehenden Initiativen des interreligiösen Dialogs verknüpfen lassen. Dabei betonte Bischof Meier gemeinsam mit den anwesenden Religionsvertretern, dass in Deutschland eine vielfältige Dialoglandschaft entstanden sei, die es zu fördern und weiterzuentwickeln gelte: „Durch ihr Engagement vor Ort bringen Juden, Christen und Muslime zum Ausdruck: Wir stehen gemeinsam für Verständigung und Frieden ein.“
Hintergrund
Bei seiner Apostolischen Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate ist Papst Franziskus am 4. Februar 2019 mit dem Scheich der ägyptischen al-Azhar, Großimam Ahmad al-Tayyeb, zusammengetroffen, der vielen als höchste Autorität des sunnitischen Islam gilt. Dabei unterzeichneten der Papst und der Großimam das Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt, das auch unter dem Namen Abu-Dhabi-Dokument bekannt geworden ist. Zur Umsetzung der in dem Dokument genannten Ziele wurde das „Hohe Komitee für menschliche Geschwisterlichkeit“ („Higher Committee of Human Fraternity“) ins Leben gerufen, dem – neben dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Miguel Ayuso Guixot – weitere namhafte christliche, jüdische und muslimische Vertreter angehören.
Als Generalsekretär des Komitees fungiert der ägyptische Richter Mohamed Mahmoud Abdelsalam, der auch dem Exekutivbüro des muslimischen Ältestenrats und dem Zentrum für interreligiösen Dialog der Azhar-Universität angehört. Für seine Verdienste im interreligiösen Dialog wurde Richter Abdelsalam als erster Ägypter, Araber und Muslim durch Papst Franziskus mit dem Pius-Orden ausgezeichnet. Richter Abdelsalam war neben Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an der Konferenz zur Vorstellung der Enzyklika Fratelli tutti im Pressesaal des Vatikans beteiligt.
(pm - cs)
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