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Pater Bernhard Eckerstorfer, Rektor der Hochschule Sant'Anselmo in Rom Pater Bernhard Eckerstorfer, Rektor der Hochschule Sant'Anselmo in Rom 

Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó: Ordensmann ortet bei Weltsynode völlig neuen Stil

Beeindruckt vom Auftakt der kirchlichen Weltsynode am vergangenen Wochenende in Rom hat sich Pater Bernhard Eckerstorfer, Rektor der Hochschule Sant'Anselmo in Rom, gegenüber Kathpress gezeigt. Er sieht die Kirche „mitten drinnen in einem bedeutsamen Kapitel kirchlicher Zeitgeschichte."

Womöglich sei der nun beginnende synodale Prozess das wichtigste Ereignis in der Katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, so der Ordensmann. „Und wir sind bereits mitten drinnen in einem bedeutsamen Kapitel kirchlicher Zeitgeschichte.“ 

Keine konkreten Ziele?

Als Österreicher sei er beim synodalen Prozess „versucht, konkrete Ziele zu vermissen, verbunden mit der Frage: Was soll am Ende rauskommen?". Die Methode des Papstes sei jedoch eine andere und ziele auf einen neuen Stil des Miteinanders ab - und zwar „durch eine intensive Hinwendung zu Gott, für die Welt".

„Intensive Hinwendung zu Gott, für die Welt“

Völlig neuer Stil erkennbar

Für ihn sei der Auftakt im Vatikan, an dem er selbst teilnahm, ein „beeindruckendes Zeichen gewesen, wie sich die Kirche in Bewegung setzen möchte".

Hinweise für einen neuen Stil des Miteinanders sieht Eckerstorfer bereits in der Auftaktveranstaltung, bei der die Atmosphäre vom gemeinsamen Gebet wie auch von Momenten der Stille nach den Redebeiträgen getragen gewesen sei. - Nachdenkpausen, die Papst Franziskus erstmals bei der Jugendsynode 2018 eingeführt hatte. Durch die besondere Herangehensweise würden „alte Dinge aufgebrochen und neue Selbstverständlichkeiten eingeübt", befand der Ordensmann. „Nach einem Kardinal sprach im Plenum eine junge Frau aus Südafrika, in meiner Austauschrunde war eine Ordensfrau die Vorsitzende, obwohl drei Kardinäle und zwei Bischöfe dabei waren." Das sei ein völlig neuer Stil, so Pater Eckerstorfer.

Aufbruch statt Selbstbeschäftigung

Es habe ihn beeindruckt, wie schon beim Auftakt der Weltauftrag präsent war: „Wohin ist die Kirche heute gesendet?" Zur Klärung dieser Frage brauche es alle Getauften. „Also synodaler Weg nicht, damit die Kirche sich mit sich selbst beschäftigt, sondern damit sie aufbricht und mit all ihren Gliedern neu versteht, was der Weg des Evangeliums heute ist", so der Ordensmann. In diesem gemeinsamen Aufbruch werde sich die Kirche auch verändern beziehungsweise erneuern, „aber eben von der Mission her und nicht um ihrer selbst willen".

„Synodaler Weg nicht, damit die Kirche sich mit sich selbst beschäftigt, sondern damit sie aufbricht und mit all ihren Gliedern neu versteht, was der Weg des Evangeliums heute ist“

Verweis auf drei Gefahren

Der Rektor von Sant'Anselmo verwies auch auf die drei Gefahren, von der Papst Franziskus sprach. Erstens die „Gefahr des Formalismus". Der synodale Weg solle ein kirchliches Ereignis, „das heißt letztlich das Werk Gottes sein". Zweitens habe der Papst von der „Gefahr des Intellektualismus" gewarnt, also eines Weges, der sich vom konkreten christlichen Leben loslöst. Und drittens gelte es die „Gefahr der Immobilität" zu erkennen, frei nach dem Motto „Es war ja schon immer so". Eckerstorfer: „Der Papst fordert uns auf, Neues zu wagen, aus der Komfortzone herauszutreten und sich - als Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern - vom Heiligen Geist neu leiten lassen."

Pater Eckerstorfer gehört dem Stift Kremsmünster an. Er ist seit Dezember 2019 Rektor der Benediktinerhochschule Sant'Anselmo in Rom. 

Weltsynode eröffnet

Am Wochenende wurde die vom Papst einberufen Weltsynode, die auf zwei Jahre angelegt ist, feierlich eröffnet. In den kommenden Monaten soll das Thema der Synode „Für eine Synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ in den einzelnen Bistümern überall auf der Welt diskutiert werden. Aus den Ergebnissen, die Diözesen, Orden und Hochschulen nach Rom zurückmelden, wird im nächsten Jahr ein Arbeitspapier erstellt. Es soll anschließend von Bischöfen diskutiert und eingeordnet werden. Durch diesen Vorbereitungsprozess auf die Weltbischofssynode 2023 erhofft man sich, dass die Synode zu einem gesamtkirchlichen Prozess wird, an dem alle Gläubigen teilhaben können, und etwas von ihrem einmaligen, exklusiven und allein bischöflichen Ereignischarakter verliert.

(kap – gh)

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14. Oktober 2021, 15:37