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Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz 

Bischof Bätzing zu Weltbischofssynode: „Wir haben nur diese Chance“

Bischof Georg Bätzing hat erneut bekräftigt, dass sich die Deutschen mit ihrem Synodalen Weg nicht auf einem Sonderweg sehen. Mit Blick auf die Weltbischofssynode zu Synodalität, deren vorbereitender Prozess an diesem Wochenende weltweit angestoßen wird, plädiert er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk für „mehr demokratische Prozesse“, die durchaus in Einklang mit der hierarischen Struktur der Kirche stehen könnten.

Der Veränderungsdruck, der auf der Kirche laste und auch die Diskussionen des Synodalen Weges bestimme, sei mittlerweile „evident“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz im . Doch könne man „nur als eine weltkirchliche Gemeinschaft wirklich gründlich vorgehen“. Auf die Dauer sei dann tatsächlich auch zu hinterfragen, ob die Ergebnisse des weltweiten Konsultationsprozesses allein durch den Papst bestätigt werden könnten – selbst wenn die Tatsache bestehenbleibe, dass Kirche „keine Demokratie“ sei.

Allerdings sei es in gewisser Weise auch demokratisch, „wenn das gesamte Volk Gottes einer Diözese und der Weltkirche einbezogen wird“. Letztlich liege „die Entscheidungskompetenz“ zwar beim Papst, aber er plädiere „für viel mehr demokratische Prozesse, die durchaus vermittelbar sind mit der besonderen Verfasstheit der Kirche, nämlich einer hierarchischen Verfasstheit“, so der Limburger Bischof: „Es schadet nichts - und das ist ja genau das, was der Papst anlegen will -, sondern es kann nur nützen, ganz viele Menschen, Gläubige aller Ebenen und Schichten, aller Nationalitäten und Kulturen einzubeziehen in die Prozesse, die wir brauchen“.

Der Synodale Weg bei seiner Plenarsitzung am 1. Oktober in Frankfurt
Der Synodale Weg bei seiner Plenarsitzung am 1. Oktober in Frankfurt

„Und wir gehen auch keinen deutschen Sonderweg“

Zwar glaube er, in diesem Zusammenhang im Vatikan eine gewisse „Ängstlichkeit“ wahrzunehmen. „Dem muss man immer wieder entgegenhalten, wir machen hier kein Spiel, weil wir nichts anderes zu tun hätten, sondern wir haben nur diese Chance. Und wir gehen auch keinen deutschen Sonderweg“, betonte Bätzing. Es werde immer deutlicher, dass beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland keine „deutschen Sonderfragen“ verhandelt würden, denn dieselben Fragen stünden auch in zahlreichen anderen Bischofskonferenzen ganz oben auf der Tagesordnung.

Beim weltweiten Prozess zur Synodalität, der an diesem Wochenende angestoßen werde, gehe es zunächst einmal darum, formale Kriterien für die Synodalität herauszuarbeiten – oder anders gesagt: wie Synodalität funktioniere. Die Beschlüsse, die beim Synodalen Weg in Deutschland gefasst würden, würden in diesen Prozess mit eingespeist, erläutert Bätzing: „Also das, dem am vergangenen Wochenende mit großer Mehrheit zugestimmt wurde, nämlich das Thema, Bischöfe können sich selbst binden und damit Entscheidungen – ganz wichtig - in die Hände von gewählten Vertretungen legen, das ist ja möglich! Das kann man weltkirchlich auch setzen.“

(vatican news - cs)

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08. Oktober 2021, 15:44