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Rolltreppen im Berliner Hauptbahnhof Rolltreppen im Berliner Hauptbahnhof 

D: Orden gründen Studienstandort in Berlin

Berlin bekommt einen neuen katholischen Studienstandort für Theologie. Schon im September sollen am Campus für Theologie und Spiritualität (CTS) in der Hauptstadt die ersten Lehrveranstaltungen starten.

Der Vorsitzende des Trägervereins, Kapuzinerpater Ludger Schulte, sagte am Samstag im Interview des Internetportals katholisch.de, der neue Ordenscampus solle ein Laboratorium für den gelebten Glauben in der modernen Gesellschaft sein. Das Gemeinschaftsprojekt von insgesamt acht Orden und geistlichen Gemeinschaften solle die Vernetzung in die plurale Gesellschaft vorantreiben.

Keine Konkurrenz zu anderen theologischen Angeboten in Berlin

„Wir haben uns bei der Konzeption von Anfang an gefragt: Wie kann Theologie dazu beitragen, mit dem Glauben wieder sprachfähig zu werden in der modernen Gesellschaft?“, sagte Schulte, der Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster ist, der Ordenshochschule der Kapuziner in Deutschland.

Berlin biete dabei die Möglichkeit, mit vielen Akteuren aus Politik, Kultur und Gesellschaft direkt ins Gespräch zu kommen. Die Hauptstadt ermögliche darüber hinaus als internationale Metropole viele Anknüpfungspunkte zu anderen Ländern und Kulturen, besonders zu den östlichen Teilen Europas.

Schulte sieht nach eigenen Worten keine Konkurrenz zu theologischen Angeboten an der Humboldt-Universität oder zur Theologischen Fakultät in Erfurt. Inhaltlich habe der Campus einen ganz anderen Schwerpunkt, der „auf spiritualitätstheologische Fragen und die großen geistlichen Traditionen der Orden ausgerichtet ist“.

Es gehe um konkrete Fragen des „rechten und gerechten Lebens“, sagte Schulte: „Heute ist ja häufig das Problem, dass wir uns zwar zu vielen guten Dingen bekennen, etwa Nachhaltigkeit, aber es fehlt noch der Lebensstil, um das konsequent in der Praxis umzusetzen. Es geht letztendlich darum, wie wir unsere Überzeugungen leben.“ Auf diesem Gebiet hätten die großen Traditionen der Orden sehr viel beizutragen.

Zweites Standbein Leadership

Ein weiteres Standbein des neuen Campus soll ein akademisches Leadership-Programm sein. Schulte sagte dazu, dass es in den beteiligten Orden zahlreiche Krankenhaus- und Schulträger – mit zum Teil bis 30.000 Mitarbeitern - gebe. „Und die haben natürlich einen Bedarf an ausgebildeten Führungskräften im Sinne ihres christlichen Profils.“

Darüber wolle der neue Campus aber auch einen Service für Leute außerhalb der kirchlichen Welt anbieten: „Denn wir verstehen Leadership grundlegend als Verantwortungskultur – also nicht im Sinne von: Wie kreiere ich potenzielle Top-Manager? Sondern: Wie übernehmen wir in der Gesellschaft Verantwortung aus unserer christlichen Haltung heraus?“

(kna – sk)
 

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15. August 2021, 10:58