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Ordensfrauen auf dem Petersplatz Ordensfrauen auf dem Petersplatz 

D/Polen: Schlesische Ordensfrauen vor der Seligsprechung

Papst Franziskus hat grünes Licht für die Seligsprechung von zehn 1945 aus Glaubenshass ermordeten deutschen Ordensfrauen gegeben. Es handelt sich um Schwester Paschalis (Magdalena) Jahn und neun Gefährtinnen der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth, den sogenannten Grauen Schwestern.

Das polnische Erzbistum Breslau (Wroclaw) hatte das Seligsprechungsverfahren für alle zehn Schwestern 2011 eingeleitet. Eine davon ist Magdalena Jahn. Sie wurde 1916 in Neisse/Nysa in Oberschlesien geboren. Der Vater zog 1926 aus wirtschaftlichen Gründen nach Herne in Westfalen; die Familie und Magdalena zogen später nach. 1934/35 arbeitete sie als Hausgehilfin im Gesellenhaus der Kolpingsfamilie in Wuppertal-Barmen, das von Ordensschwestern geleitet wurde.

Zum Nachhören - das Interview mit Helmut Moll

Von einem russischen Soldaten sexuell bedrängt

Nach Neisse zurückgekehrt, trat Magdalena im Alter von 21 Jahren der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth bei und trug fortan den Namen Schwester Paschalis. Ihrer Oberin folgend, floh sie vor den anrückenden russischen Truppen aus dem Kloster in Neisse und kam nach Zöptau im heute tschechischen Kreis Mährisch-Schönberg. Dort wurde sie von einem russischen Soldaten sexuell bedrängt. Als sie sich ihm widersetzte, wurde sie von ihm erschossen. Durch ihre Biografie und ihren gewaltsamen Tod verbindet Schwester Paschalis Polen, Deutschland und die Tschechische Republik.

Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Helmut Moll ist der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Im Gespräch mit Radio Horeb erläutert er:

„Es gibt noch keinen konkreten Termin für die Seligsprechungsfeier. Das wird ausgehandelt mit dem Erzbistum Breslau, mit der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth, mit dem vatikanischen Staatssekretariat und mit der römischen Kongregation für die Heiligsprechungen. Diese müssen nun ein gemeinsames Datum finden, denn man muss sich lange vorbereiten auf die Seligsprechung. Das ist ja auch organisatorisch eine große Herausforderung, so dass wir dann vielleicht in einem halben Jahr wohl mit einer Seligsprechung rechnen können. Voraussichtlich wird der Präfekt der Kongregation für die Heiligsprechungen, Kardinal Marcello Semeraro, diese Feier leiten.“

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Bei den Ordensfrauen gehe es um das sogenannte ‽¦±ð¾±²Ô³ó±ð¾±³Ù²õ³¾²¹°ù³Ù²â°ù¾±³Ü³¾â€œ, was auch eine wichtige Botschaft für die heutige Zeit sei und gerade in jenen Gebieten, in denen die Märtyrerinnen wirkten, so Moll:

„Ich denke, die Polen haben erkannt, dass es wichtig ist, gegen eine versexualisierte Gesellschaft, in der nur noch Sex entscheidend ist, deutlich zu machen, dass die Würde des Menschen größer ist als seine Leiblichkeit. Der Mensch ist nicht für die Unzucht da, sondern der Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes so, dass wir auch verstehen müssen, dass das Reinheitsmartyrium eine tiefe Botschaft für die heutige Zeit bedeutet.“

(radio horeb – mg)

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17. Juli 2021, 13:50