Schweiz: µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ð besorgt über Bischofswahl in Chur
Mario Galgano - Vatikanstadt
In ihrer Mitteilung halten die Bischöfe fest, dass sie „die Ereignisse“ im Bistum Chur „mit Sorge“ verfolgen. Weiter betonen sie, dass alle Bischöfe und Territorialäbte „sich mit allen Gläubigen des Bistums Chur im Gebet um einen guten Ausgang bei der Suche nach einem Bischof“ verbinden. „Sie vertrauen diesen Ausgang der Führung durch den Heiligen Geist an“, heißt es in der Medienmitteilung.
Das Bistum hat historisch immer wieder Schwierigkeiten gehabt, Bischöfe zu wählen. Der Grund liegt unter anderem darin, dass das Bistum mehrere und verschiedene Kantone abdeckt. So zählt das urbane Zürich, Mittelpunkt des zwinglianischen Protestantimus, genauso dazu wie die katholisch geprägten Landkantone der Zentralschweiz. Chur selber ist Hauptort des Kantons Graubünden, in der neben Deutsch und Italienisch auch die vierte Schweizer Landessprache Rätoromanisch gesprochen wird.
Eine besondere Wahlprozedur
Seit der Annahme des aus Altersgründen eingereichten Rücktritts von Bischof Vitus Huonder im April 2019 sucht das Bistum Chur seinen Nachfolger. Papst Franziskus hatte am 20. Mai 2019 den früheren Erzbischof von Reykjavik und Westschweizer Weihbischof Peter Bürcher zum Apostolischen Administrator des Bistums Chur ernannt. Die Diözese hat eine besondere Wahlprozedur eines Bischofs. Der Papst stellt durch den Apostolischen Nuntius eine Dreierliste mit Namen möglicher Bischöfe vor, die dann für die Churer Domherren zur Wahl stehen. Der Gewählte aus der Terna (Dreierliste) wird dann Bischof von Chur.
Bischof Bürcher hatte zu Beginn der Adventszeit auf der Homepage des Bistums Chur geschrieben: „Ganz besonders und erneut empfehle ich, in Einheit mit unserem Papst Franziskus, allen das Gebet für einen neuen Bischof von Chur, in dem das Feuer des Heiligen Geistes lebendig und die Freude des Evangeliums spürbar ist, der uns mit der Liebe des guten Hirten stärkt, der die Zeichen der Zeit aufmerksam wahrnimmt, der die Gläubigen ermutigt, auf Deinen Ruf zu hören, und der sie in Deinem Wort und in der Liebe Deiner Kirche eint“. Bürcher zitierte hierbei aus dem .
Sozialenzyklika „Fratelli tutti“ und Zukunft der Kirche
In ihrem Austausch haben die Schweizer Bischöfe unter anderem über die gesprochen. Sie hoben die unmittelbare Aktualität des Textes hervor. Sie haben dazu „Handlungsoptionen zur Umsetzung der Enzyklika vertieft“ diskutiert. So wurde auf die jüngste hingewiesen.
Im Nachgang zur Begegnung der Bischofskonferenz und einer Delegation ihres Frauenrates mit Vertreterinnen des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF) vom 15. September im Rahmen des Prozesses „Gemeinsam auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche“ fand am 12. Oktober eine gemeinsame Evaluationssitzung statt. Die Evaluationsgruppe formulierte an die Bischofskonferenz „verschiedene Erwartungen bezüglich der anzugehenden Themen“. „Ich stelle mit Freude fest, dass sich der Prozess in einem positiven Geist weiterentwickelt“, betonte Weihbischof Denis Theurillat, der innerhalb der Bischofskonferenz für Frauenfragen zuständig ist.
Neueste Austrittszahlen
Auch gingen die Bischöfe auf die neuesten Zahlen ein, die das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) vor wenigen Tagen bezüglich der Kirchenaustritte in der katholischen Kirche in der Schweiz präsentiert hatte. Im Jahr 2019 sind demzufolge mehr Menschen als jemals zuvor innerhalb eines Jahres aus der katholischen Kirche ausgetreten. Als neues Phänomen kann beobachtet werden, dass nun auch ältere Personen aus der Kirche austreten.
Die Bischöfe gehen davon aus, dass die Pandemie in den kommenden Monaten diese Entwicklung noch beschleunigen könnte. Der Trend sei beunruhigend und werde mittel- bis langfristig Veränderungen mit sich bringen. Dennoch bekräftigen die Bischöfe, „dass die Kirche als Leib Christi weit mehr als eine Ansammlung von Zahlen und Fakten ist“.
Aufstockung des Genugtuungsfonds
Ende 2016 hat die Schweizer Bischofskonferenz die „Kommission Genugtuung für Opfer von verjährten sexuellen Übergriffen im kirchlichen Umfeld“ ins Leben gerufen. Gleichzeitig wurde ein Genugtuungsfonds erstellt, um den Opfern von verjährten Übergriffen Genugtuungsbeiträge ausbezahlen zu können. Der Genugtuungsfonds wird von der Bischofskonferenz, der Vereinigung der Höhern Ordensobern der Schweiz (VOS'USM) und der RKZ finanziert. Seither wurde der Fonds bereits dreimal aufgestockt. Gemäß Hochrechnung werde der Genugtuungsfonds per Ende 2020 größtenteils aufgebraucht sein. Deshalb haben die Bischöfe nun zum vierten Mal eine Aufstockung des Fonds um weitere 300.000 Franken (276.000 Euro) genehmigt.
Verabschiedung des Nuntius
Zur Videokonferenz zugeschaltet wurde der Apostolische Nuntius, Erzbischof Thomas Edward Gullickson, welcher Ende Dezember die Schweiz nach fünf Jahren verlässt. Bei der Verabschiedung bedankten sich die Bischöfe für seine Dienste in der Schweiz.
(pm/vatican news)
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