„Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó trauert gemeinsam und hält zusammen“
Den Gottesdienst leiteten Kardinal Christoph Schönborn, der lutherische Bischof Michael Chalupka, der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, sowie die Vizepräsidentin der Israelitische Kultusgemeinde, Claudia Prutscher. Die Vertreter der Kirchen und Religionen sprachen Gebete und entzündeten Kerzen für die beim Anschlag Getöteten.
„Wir bitten um den Segen und Frieden für die Verstorbenen, Verwundeten, Trauernden und das ganze Land“, sagte Kardinal Schönborn zu Beginn. Die bewährte Einheit und der Zusammenhalt der Religionen in Österreich dürfe nicht zerstört werden, appellierte der Kardinal. Friede sei nie ein fertiges Produkt, sondern ein Netzwerk vieler einzelner Aufmerksamkeiten, von entsprechenden Umgangsstilen, etwa auch vom Verzicht auf Hasspostings oder dem Schüren von Vorurteilen.
Kardinal Schönborn dankte den vielen Institutionen in Österreich; von der Exekutive über die Verwaltung, das Gesundheitswesen, die Justiz bis zur Regierung. In einer Krise zeige sich, ob die Institutionen funktionierten. Und dafür gelte es jetzt Danke zu sagen. Sie böten Ordnung und damit Sicherheit und Frieden.
Schönborn hob mehrmals den Religionsfrieden in Österreich hervor, der freilich gewachsen sei aus den schrecklichen Erfahrungen der Religionskriege und der mörderischen Verfolgung der Juden. „Die Eintracht unter den Religionen darf nicht durch einzelne irregeleitete Hassaktionen gefährdet werden“, so der Appell des Kardinals.
Von Seiten der Politik nahmen an der Gedenkstunde im Stephansdom an erster Stelle Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka teil; außerdem fast die gesamte Bundesregierung, aber etwa auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.
„Gebet ist Zuflucht“
Islam-Vertreter Vural verurteilte den Anschlag als „abscheuliche Tat“. Er hob den Zusammenhalt unter den Religionen hervor, für den er dankbar sei, bevor er ein Gebet sprach.
In schweren Stunden sei das Schweigen eine Tröstung und das Gebet eine Zuflucht. Mit diesen Worten leitete Metropolit Arsenios sein Gebet ein. Wenn uns die Worte fehlen, dann können wir uns an die Worte halten, die uns von unseren Vorvätern überliefert wurden, sagte Bischof Chalupka. Der evangelische Bischof betete einen biblischen Psalm.
Mit Fürbitten, dem Anzünden von Weihrauch und einem Segenslied wurde der schlichte Gottesdienst beendet. Die Teilnehmer saßen in der Mitte des Domes. Vor ihnen auf dem Boden lag ein Gesteck von weißen Blumen, daneben standen die Kerzen für die Verstorbenen.
(kap – sk)
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