Kardinal Marx: Religion nicht instrumentalisieren
Kardinal Marx appellierte in seiner Predigt, den wahren Sinn und Wert von Religion wachzuhalten, teilte die weiter mit. Marx berichtete in seiner Predigt von einer persönlichen Erfahrung: In einer Gesprächsrunde habe er erlebt, wie jemand gerufen habe: „Stoppt Religion!“ - „Ich war erschrocken, aber mir war klar, da gibt es einen Hintergrund: Die Erfahrung, dass Religion im allgemeinen Sinne nicht nur einfach friedensstiftend ist, Menschen zusammenführt, Brücken baut, die Liebe fördert, sondern dass Religion auch Gräben aufreißen, Hass schüren kann und immer wieder für politische Zwecke instrumentalisiert wird.“ Da sei Vorsicht geboten.
Die Corona-Zeit könne helfen, „kritisch zu fragen, was wir zurücklassen können und was wir auf unserem Weg brauchen“, erklärte der Münchner Kardinal. Die gegenwärtige Zeit der Corona-Pandemie stelle die Kirche zudem in besonderer Weise vor die Aufgabe, von Gott zu sprechen. „Da reicht es nicht zu sagen ‚Religion‘, sondern wir müssen tiefer graben und auf den kommen, dessen Namen wir tragen: Jesus von Nazaret. Es gilt, sein Reden neu zu verstehen, seine Sprache neu zu sprechen. Der Schritt auf Christus zu ist ein Fortschritt – für den Menschen, für die Kultur, das Leben, die Familie – und kein Rückschritt“, so Kardinal Marx.
Die Kirche werde auch weiter evangelisieren mit dem Blick nach vorne, auf Christus hin ausgerichtet. Dazu mahnte der Kardinal: „Wir dürfen uns nicht in Nebensächlichkeiten verzetteln, sondern müssen alles dafür tun, das Wort Gottes ein ganzes Leben lang befreiend zu erleben. Glauben wir nicht, wir hätten schon alles abgeschlossen. Bleiben wir neugierig!“, so Kardinal Marx in seiner Predigt.
(pm - sst)
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